Dorsten. .

„Chronische Darmentzündungen“ lautet das Thema für das WAZ-Medizinforum am Mittwoch, 21. November. Dazu lädt die WAZ-Redaktion Dorsten in Zusammenarbeit mit dem Trägerverein Altes Rathaus und dem St. Elisabeth-Krankenhaus ein ab 18.30 Uhr in die alte Stadtwaage am Marktplatz.

Referenten sind Priv. Doz. Dr. Christoph Elsing, Chefarzt der Klinik für Gastro-Enterologie und Innere Medizin sowie Priv. Doz. Dr. Wilhelm Gross-Weege, Chefarzt der Klinik für allgemeine und Viszeralchirurgie. Sie tragen vor zur Diagnose und Abgrenzung der Krankheitsbilder, Therapien und chirurgischen Möglichkeiten. Durch die Veranstaltung führt WAZ-Redakteur Martin Ahlers. Im Anschluss an die Vorträge (ca. 90 Minuten) stehen die Mediziner für Fragen zur Verfügung.

Anhaltende wässrige Durchfälle, die zu einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität führen, eine anhaltende Entzündung des Verdauungstraktes, nur wenige Medikamente – dem sehen sich Patienten mit chronischer Darmentzündung gegenüber.

Neue Medikamente: Biologika

Schon die Diagnose ist schwierig. „Die Pathologen legen sich selten fest“, ist die Erfahrung von Dr. Christoph Elsing. Zwischen drei Formen gilt es zu unterscheiden bei

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der chronischen Entzündung der Darmschleimhaut, die einhergeht mit einer übermäßigen Reaktion des Immunsystems: Der Colitis Ulcerosa (betrifft nur den Dickdarm), Morbus Krohn (ausgedehnt auf Teile des Dünndarms) und die Mikroskopische Ulcerosa (nur unter dem Mikroskop feststellbar, verursacht aber dennoch starke Beschwerden). In Schüben erfolgt die Erkrankung in der Regel. „Es kann auch wieder weggehen, manchmal sind die Pausen länger als 10 Jahre“, erklärt Dr. Gross-Weege

Bei der Suche nach Ursachen und Auslösern des Leidens sind noch viele Frage offen. Dr. Elsing: „Es gibt viele Hypothesen. Unser westlicher Lebensstil spielt wohl eine Rolle, außerdem wohl eine Reihe anderer Faktoren.“

Entzündungshemmern, Cortison bei schwerem Verlauf, waren lange die (wenigen) Mittel der Wahl, um die Entzündung einzudämmen. Vor einigen Jahren kamen sogenannte Biologika hinzu, Eiweißstoffe, die im Immunsystem in den Entzündungsprozess eingreifen. „Die Erfahrungen sind gut“, sagt Dr. Christoph Elsing.

Auch die Entfernung eines Darmabschnitts kann eine Option sein. „Viele Patienten haben dann viele Jahre lang Ruhe“, erklärt Dr. Wilhelm Gross-Weege. „Allerdings kann man sich dessen nicht völlig sicher sein.“