Werdohl. .

Eltern von Kindergarten-Kindern dürfen auf mehr Flexibilität beim Bringen und Abholen hoffen, wenn Mitte 2013 die neue Kindertagesstätte Gernegroß an der Schulstraße öffnet.

Der Jugendhilfeausschuss stimmte am Dienstag mehrheitlich für einen ein Jahr alten CDU-Antrag, beim Konzept für die Kita Gernegroß die Möglichkeiten einer Randzeitenbetreuung auszuloten und flexible Betreuungswünsche von Eltern zu prüfen. Eine von der CDU im selben Antrag vorgesehene verbesserte Flexibilität in allen Kindergärten wurde dagegen nicht beschlossen.

Betreuungen von Kindern am frühen Morgen oder am späten Nachmittag (Randzeiten) sind nach Auffassung der CDU notwendig, um eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu gewährleisten. Zurzeit können Kinder ab 7 Uhr zur Kita gebracht werden, wenn mindestens 35 Wochenstunden Betreuung gebucht wurden. Bei der kürzesten Betreuungszeit (25 Wochenstunden) kann das Kind ab 7.30 Uhr gebracht werden. Ist eine Betreuung ab 7 Uhr gewünscht, müssen Eltern gleich zur nächsthöheren Stufe (35 Wochenstunden) wechseln.

Stunden werden aufgebürdet

Zur Randzeitenbetreuung gibt es im Ausschuss unterschiedliche Auffassungen. Frank Jardzejewski (CDU): „Den Eltern werden Stunden aufgebürdet, die sie gar nicht brauchen. Dass man das Kind mit 25 Stunden Betreuung erst ab 7.30 Uhr bringen kann, ist mir ein Dorn im Auge.“

Bodo Schmidt (Stadt Werdohl, Abteilungsleiter Soziales und Wohnen): „Das Problem stellt sich immer dann, wenn ein Einzelfall vorliegt. Es ist besser, wenn es eine Gruppe von Eltern gibt, die Randzeiten für ihre Kinder in Anspruch nehmen möchten. Wir werden den Bedarf abfragen.“

Uwe Nodes, CDU-Vorsitzender: „Ich höre immer, dass es keinen Bedarf gibt. Der Bedarf wird kommen, wenn wir die Randzeitenbetreuung anbieten.“

Bürgermeister Siegfried Griebsch: „Wir machen hier wegen Einzelfällen ein Fass auf, das die Stadt viel Geld kosten kann.“

Cornelius Böttcher, SPD, Ausschuss-Vorsitzender: „Wenn nicht alle Kinder, deren Eltern 35 Stunden gebucht haben, bereits um 7 Uhr morgens kommen, können doch dafür Kinder mit nur 25 Stunden Betreuung kommen. So viel Flexibilität muss möglich sein.“

Karina Wionsek, Leiterin Kita Budenzauber: „Wir richten uns bereits nach den Wünschen der Eltern. Ein flächendeckendes, offenes Angebot würde uns aber vor große personelle Probleme stellen. Die Frage ist auch, wo wir die Grenzen für das Bringen und Abholen setzen wollen. Es geht auch um die gemeinsame Zeit, die die Kinder in den Gruppen verbringen.“