Schwerte. .

„Wassergebundene Decke“ nennen es Experten. Radfahrer sprechen eher von einer Rüttelstrecke. Mit Kies und Split als Untergrund bereitet das Radeln keine wirkliche Freude. Rund ein Viertel des Ruhrtal-Radweges auf Schwerter Stadtgebiet ist momentan noch derart beschaffen. Aber das soll sich ändern. Schließlich gebe die Stadt mit dem Radweg eine Visitenkarte ab, betont der städtische Planer Adrian Mork, und die Strecke gehöre auch innerhalb des Stadtgebietes zu den am meisten genutzten Radwegen überhaupt.

Acht der 11,5 Kilometer auf Schwerter Gebiet sind bereits asphaltiert, nun sollen die noch fehlenden 3,5 in den nächsten Jahren folgen. Damit nicht genug: Der Weg führt über vier Brücken, die allesamt sanierungsbedürftig sind. Auch sie will die Stadt auf Vordermann bringen.

Darüber hinaus sollen auch kleine Rastplätze entstehen, eventuell mit Tisch und Bank. Vorgesehen sind ferner Anlehnbügel für Fahrräder. Radtouristen kennen das leidige Problem: Das Stahlross ist reich bepackt, will man es abstellen, versagt der Fahrradständer.

Auf vier Teilstrecken fehlt derzeit noch der Asphalt: in der Nähe von Gut Ruhrfeld, zwischen dem Böschungsfuß der B236 und der Abscheideanlage, zwischen Haus Ruhr und Wasserstraße und in Nähe der Hagener Straße auf Westhofener Gebiet. Zusammengerechnet sind für alle Abschnitte rund 600000 Euro eingeplant, die die Stadt trotz aller Spardiktate ausgeben darf. Wie Martin Thal erläutert, im Rathaus für Straßenbaumaßnahmen zuständig, versuche die Kommune derzeit Fördergelder zu erhalten. Mit dem Aufpolieren der Strecke sei schließlich das Ziel verbunden, den Radverkehr und den Radtourismus anzukurbeln. Bis der Ausbau abgeschlossen sei, würden noch vier Jahre ins Land gehen.

Wirtschaftsfaktor

Der Schwerter Tourismuschef Uwe Fuhrmann ist froh, dass die Stadt die Pläne schmiedet. Der Radtourismus sei sowohl für die Kommune zu einem nicht zu unterschätzenden Wirtschaftsfaktor geworden, als auch auch für die gesamte Region. Der Stellenwert zeige sich beispielsweise an der Eröffnung der Römer-Lippe-Route (vom Rhein bis ins Paderborner Land) sowie an den Planungen für einen neuen Radweg quer durchs Revier.