Nachrodt. . Jagdszenen im Wilhelm-Mestekämper-Stadion in Nachrodt. Nach dem abgebrochenen Fußballspiel der Kreisliga C-West Iserlohn zwischen der SpVgg Nachrodt II und der SG Eintracht Ergste II kam es beim Gang in die Kabine zu einer Schlägerei. Ein 27-jähriger Ergster soll Schläge an den Kopf und Tritte in den Rücken kassiert haben.

Jagdszenen am Sonntag im Wilhelm-Mestekämper-Stadion: Zuerst wurde das Meisterschaftsspiel der Kreisliga C-West Iserlohn zwischen der SpVgg Nachrodt II und der SG Eintracht Ergste II beim Stand von 3:2 für die Platzherren abgebrochen. Auf dem Weg in die Kabine eskalierte die Situation noch einmal, als ein Nachrodter Spieler gezielt einen Gästeakteur angriff, auf diesen einschlug und ihn auch getreten haben soll.

Mit vereinten Kräften konnten die Ergster Spieler ihren Mannschaftskollegen vor dem wütenden Nachrodter schützen. „Das war schon schlimm. So etwas habe ich noch nicht erlebt“, sagte Eintrachts spielender Co-Trainer Sascha Enders auch einen Tag nach den schlimmen Szenen geschockt.

Das trifft ebenfalls auf Peter Crummenerl zu, den 1. Vorsitzender der SpVgg Nachrodt. Auch Crummenerl ist schon lange im Geschäft. Aber „in dieser Form“ hat der Vereinschef „so etwas noch nicht erlebt“. Peter Crummenerl lässt bei der Schuldfrage keine Zweifel aufkommen. Die schiebt er „einigen Hitzköpfen“ seiner zweiten Mannschaft zu.

SpVgg Nachrodt will sich von einigen Spielern trennen

„Für uns ist das fürchterlich“, sagt Peter Crummenerl. Er weiß, dass auf den Verein einiges zukommen wird. Die SpVgg will selbst Konsequenzen ziehen und sich wohl von einigen Spielern trennen. Ein Gesprächstermin steht schon fest. Aber „noch ist es zu früh“ (Peter Crummenerl), Konkretes zu verkünden.

Wenigstens einen kleinen Trost gibt es für die SpVgg-Verantwortlichen. Ergstes Co-Trainer Sascha Enders lobt das besonnene Verhalten der Nachrodter Vereinsvertreter. Für das Verhalten einiger Spieler („Vier bis fünf, der Rest war in Ordnung“) der Gastgeber hat Enders dagegen überhaupt kein Verständnis. Zumal der spielende Co-Trainer der Gäste von einem Nachrodter Akteur „einen Faustschlag ins Gesicht“ erhalten habe.

Bis Mitte zweiter Halbzeit ein normales Fußballspiel

„Bis Mitte der zweiten Halbzeit“, berichtet Sascha Enders, sei es ein ein „normales Spiel“ gewesen, obwohl bereits in den ersten 45 Minuten ein Nachrodter die gelb-rote Karte gesehen hatte und es immer wieder zu Provokationen durch gegnerische Spieler und Zuschauer gekommen sei. In der 85. Minute, so Enders, wurde sein Mannschaftskollege Daniel Pfennig „brutal gefoult“. Der revanchierte sich dann verbal. „Er hat irgendwas gesagt.“

Und das war wohl der berühmte Funken, der die ohnehin angespannte Situation explodieren ließ. Es folgten gegenseitige lautstarke Beleidigungen und „Handgreiflichkeiten“ (Peter Crummenerl). Der Schiedsrichter brach die Partie ab. Nach einer gewissen Beruhigung eskalierte die Lage beim gemeinsamen Weg beider Mannschaften in die Kabinen.

Ulrich: Drei Brüder Rädelsführer

Plötzlich, so Sascha Enders, sei der mit Gelb-Rot vom Platz gestellte Nachrodter „in die Menge gegangen“ und habe sich gezielt auf Eintracht-Spieler Pfennig „gestürzt“, diesen geschlagen und getreten. Alles per Handy aufgenommen und gefilmt von den Gästen. Die hatten inzwischen die Polizei angerufen. Als zwei Beamte gegen 14.40 Uhr im Wilhelm-Mestekämper-Stadion erschienen, herrschte auch schnell wieder Ruhe.

Gegen die Übeltäter (im Alter von 19 bis 23 Jahre, in Nachrodt und Hagen wohnend) wurde Strafanzeige wegen gefährlicher Körperverletzung vorgelegt. Rädelsführer für Gästetrainer Dennys Ulbrich waren auf Seiten der Platzherren „drei Brüder“.