Dorsten. . Verwunderung über falsche Taxifahrer in Dorsten. Taxiunternehmer warnen: Es besteht kein Versicherungsschutz
Ein Leser meldete sich am Mittwoch in der WAZ-Redaktion. Er war am vergangenen Samstag beim Oktoberfest der Feldmärker Schützen zu Gast. Nach einem tollen Abend wollte er gegen 1.45 Uhr nach Hause. Er lief Richtung Taxistand und stieg in ein Fahrzeug, das wahrscheinlich gar kein Taxi war.
Der Leser fragt: „Gibt es Schwarzfahrer in Dorsten?“ Guido Heethey, der seit über 15 Jahren ein Taxiunternehmen in Dorsten führt, sagt: „Ja, die gibt es. Leider.“ Auch Jörg Albers, Inhaber von Taxi Albers, ist das Problem bekannt.
Doch beide wissen ebenfalls, dass ihnen die Hände gebunden sind. Guido Heethey berichtet, er habe das Straßenverkehrsamt vor einiger Zeit darauf aufmerksam gemacht, doch eine Rückmeldung habe er bislang nicht bekommen. Heethey glaubt sogar, dass sich die Zahl der Schwarzfahrer in den vergangenen Jahren erhöht hat.
Sparen am falschen Ende
Sowohl Guido Heethey als auch Jörg Albers warnen: Der Kunde, der bei solchen Fahrten ein paar Euro sparen kann, würde am falschen Ende sparen. „Versicherungsschutz besteht nämlich nicht“, sagt Jörg Albers. „Kommt es zu einem Unfall, will ich weder in der Haut des Fahrgastes noch in der Haut des Fahrers stecken. Mit 150 Euro, die der Fahrer an so einem Abend vielleicht verdient, kommt er da nicht weit“, ergänzt Guido Heethey.
Der WAZ-Leser berichtet, er sei am Samstag gezielt angesprochen worden. „Ein Mann kam auf uns zu und sagte, dass er uns für einen Festpreis von zehn Euro nach Hause bringt, wenn das Ziel in Dorsten liegt. Ich komme aus Holsterhausen, ein guter Deal.“ Die Fahrt sei problemlos verlaufen, wie gewünscht hielt das Fahrzeug vor der Haustür, der vereinbarte Preis wurde gezahlt. Viel gesprochen wurde nicht.
Erst am nächsten Morgen erinnerte sich der Dorstener beim Katerfrühstück daran, dass auf dem Fahrzeugdach gar kein Taxischild montiert war. Sowohl Guido Heethey als auch Jörg Albers sind sich einig: Mit einem Fahrzeug eines Dorstener Unternehmens war der WAZ-Leser Samstagnacht nicht unterwegs. Heethey berichtet, dass die „Schwarzfahrer“ vermehrt auftauchen, wenn in Dorsten Großveranstaltungen laufen.
Der Taxiunternehmer erklärt: „Ein lizenziertes Taxi erkennt man zum einen an dem bekannten Taxischild auf dem Dach des Fahrzeugs und an dem gelb-schwarzen Aufkleber mit der Kennnummer, der an der Heckscheibe befestigt ist.“ Zudem haben alle Fahrzeuge seines Unternehmens die Zahlen 888 auf dem Kennzeichen. Die Fahrzeug-Flotte von Jörg Albers trägt die 3061 auf dem Kennzeichen.