Dorsten. .

„Hier bin ich“ ist die Kampagne überschrieben und sie soll nach innen wie nach außen wirken. „Jugendarbeit geht vor die Hunde“ stellt Jochen Thiemann, der Leiter des Hauses der Jugend an der Olbergstraße, fest und hat sich in Dorsten zum Fürsprecher der landesweiten Aktion gemacht, die die katholische Jugendarbeit vom 21. bis 31. Oktober in den Fokus rücken will.

Durch Fusionsprozesse in der Kirche werde die Jugendarbeit oft an den Rand geschoben, stellt Thiemann fest. „In vielen Gemeinden wird der Sinn nicht so gesehen“, meint er und deshalb sei man schnell dabei, die ohnehin knappen Gelder zu streichen. Auch von der Stadt wurden Zuschüsse gekürzt. „Manche Einrichtungen müssen ständig ums Überleben kämpfen.“

Bistümer wollen mit der Aktion auf schwierige Lage aufmerksam machen

Alle Bistümer in NRW haben sich deshalb zusammengetan, um auf die schwierige Situation aufmerksam zu machen. Die Landesarbeitsgemeinschaft Katholische Offene Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) hat die „Hier bin ich“-Kampagne entwickelt, die beim Kennenlernen helfen und die Beziehungen innerhalb der Gemeinde vertiefen soll.

„Wir wollen in Dorsten zeigen, wo überall Jugendarbeit stattfindet und dass es da auch ganz viele kleine Einrichtungen gibt“, erklärt Thiemann. Das Haus der Jugend ist in Dorsten das einzige offene Jugendheim der katholischen Kirche, in den meisten Gemeinden gibt es aber TOT’s. „Die sind nur nicht so präsent.“ Das soll sich mit der „Hier bin ich“-Kampagne ändern, die auch Poster, Plakate und Postkarten zur Verfügung stellt.

In der Regel arbeiten die TOT’s mit ehrenamtlichen Kräften, die zwischen 25 und 30 Jahren alt, manche auch schon Mitte 50. In einigen Gemeinden werden sie von Pastoralreferenten unterstützt.

Junge Leute fürs Ehrenamt zu gewinnen, ist heute schwierig

Junge Leute fürs Ehrenamt zu gewinnen, ist heute schwierig. Sie haben bis Nachmittags Schule und wenig Zeit. „Sie picken sich deshalb einzelne Sachen raus und machen den Thekendienst oder den Ferienspaß“, so Thiemann. Die Ganztagsschule führt auch auf Seiten der Besucher zum Schwund. Mit Messdienerrunden, Kinder-Disko und Konzerten versucht man, sie bei der Stange zu halten.

Auch über die Zeit der Kampagne vom 21. Bis 31. Oktober hinaus soll die Homepage der katholischen offenen Jugendarbeit als Plattform und Anlaufstelle erhalten bleiben.