Plettenberg. .
Der am 6. Oktober auf der außerordentlichen Hauptversammlung des Sauerländischen Gebirgsvereins (SGV) verhinderte Verkauf des SGV-Jugendhofs „Wilhelm Münker“ in Arnsberg wird die Vertreter aus den hiesigen SGV-Abteilungen noch einmal beschäftigen, wenn sie sich am morgigen Samstag um 15 Uhr zur Herbsttagung des SGV-Bezirks Unterlenne im Herscheider Wanderheim Zur Grünau treffen.
Gegen den vom Hauptvorstand gewollten Verkauf der SGV-Erholungsstätte für Mitglieder, Schulklassen, Familien und Wanderfreunde hatte sich eine Gruppe um den Plettenberger Betriebswirt und Steuerberater James Rice (SGV Elsetal) stark gemacht – letztlich mit Erfolg. Nicht die Immobilie schlecht reden, anstatt sie effektiver zu vermarkten; nicht mit Zahlen argumentieren, die nicht der vollen Wahrheit entsprechen; besser den Wert erhalten und somit Reserven schaffen für die weitere Existenz des Hauptvereins – das waren die Argumente der Jugendhof-Bewahrer um Rice, der morgen an der Bezirksversammlung teilnehmen will.
Wert bewahren für die Zukunft
Zur SGV-Hauptversammlung am 8. Juni 2013 soll Rice ein Leitungsgremium aufstellen und Perspektiven und Konzepte erarbeiten, wie die Potenziale des Hauses, wie er sie „nach gründlicher Prüfung“ durchaus sieht, besser ausgeschöpft werden können. Trotz einer zuletzt nur noch 28-prozentigen Auslastung trage sich der Jugendhof wirtschaftlich nach wie vor. Könne die Auslastung gesteigert werden, winken dem SGV Gewinne, so Rice.
Ein Verkauf zum „Schleuderpreis“, den viele von der SGV-Basis dem Präsidium im Deal mit einem Kaufinteressenten vorwarfen, ist damit zumindest mittelfristig abgewendet. Die Aufgabe von Rice und noch zu benennenden Mitstreitern muss es sein, den Jugendhof durch ein gezielteres Marketing, neue Angebote und Aktionen wieder zu einem florierenden Betrieb zu entwickeln. Rice: „Gelingt das nicht, können wir über einen Verkauf auch noch in drei, vier Jahren neu entscheiden.“ Bis dahin solle sich das Präsidium nach seiner Auffassung stärker darauf konzentrieren, wie das SGV-Angebot aus Beitragseinnahmen für Mitglieder attraktiver gestaltet werden kann.
Wie wichtig der Wert des Jugendhofs für den Hauptverein noch werden kann, verdeutlicht ein Blick in die Altersstruktur des 38 000 Mitglieder starken Gesamtvereins. Knapp 5000 davon sind älter als 80 Jahre. Da dürften in den nächsten Jahren gewaltige Beitragseinnahmenverluste drohen, wenn die Abgänge nicht durch Neuaufnahmen kompensiert werden können. Und darauf lassen demografischer Wandel und stark rückläufige Schülerzahlen kaum hoffen.