Lüdenscheid. .
Eine „befristete Teilschließung“ kündigt der Tierschutzverein Lüdenscheid und Umgebung für das Tierheim Dornbusch an. Die Einrichtung sei in derart „großer finanzieller Not“, so Vereinsvorsitzener Manfred Hardy, dass für 15000 bis 18 000 Euro „aufgelaufene Rechnungen inbesondere für Heizöl, Gas und Strom sowie tierärztliche Versorgung aktuell nicht mehr beglichen werden können.“
Vertrag mit Stadt auf dem Prüfstand
Teilschließung bedeutet laut Hardy: absoluter Stopp ab sofort für alle Abgabe-Tiere – für mindestens ein halbes Jahr, sofern sich die Finanzlage nicht vorher ändert. Außerdem werde die Zahl der Katzen im Tierheim auf maximal 60 begrenzt. Zeitweise waren es bis zu 100.
Vor allem liege das Spenden-Aufkommen in diesem Jahr um mindestens 40 000 Euro niedriger als noch in den Jahren zuvor, so Hardy im WR-Gespräch, bei denen 100 000 Euro und mehr hereingekommen seien. Spenden machten fast die Hälfte des Jahresbudgets von rund 230 000 Euro aus. Viel zu niedrig seien auch die Zuwendungen etwa der Stadt Lüdenscheid, klagt Hardy.
Für die verpflichtende Unterbringung „klassischer Fund-Tiere“, deren Eigentümer nicht ermittelt werden kann, zahlt die Stadt dem Tierschutzverein aktuell eine Jahrespauschale von 25 000 Euro. Sie lag bis 2010 noch bei 32 000 Euro, fiel aber Haushaltskürzungen zum Opfer. Der Tierschutzverein erwägt deshalb, „notfalls bestehende Verträge mit der Stadt ... zu kündigen“. Das sei frühestens 2014 möglich, erläutert Manfred Hardy. Sollte der Verein tatsächlich den Vertrag über die Fund-Tiere kündigen, „müssen wir natürlich nach Alternativen suchen“, so Wolfgang Padur vom Bürgeramt im Rathaus, zu dem auch das Fundbüro gehört. Denkbar seien dann Kooperationen mit anderen Tierschutzvereinen aus der Umgebung, Privatleuten oder einer anderen Stadt mit Tierheim wie etwa Hagen. „Auf keinen Fall werden wir als Stadt ein eigenes Tierheim bauen“, betont Padur. Das rechne sich einfach nicht.