Brambauer. . Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der AWO treten am Dienstag in den Warnstreik. Heike Kromrey, für Lünen zuständige Gewerkschafterin bei Verdi in Dortmund, ist zuversichtlich, dass die Streikbereitschaft gerade in den Seniorenzentren Minister Achenbach und Alte Gärtnerei groß sein wird.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der AWO treten am Dienstag in den Warnstreik. Heike Kromrey, für Lünen zuständige Gewerkschafterin bei Verdi in Dortmund, ist zuversichtlich, dass die Streikbereitschaft gerade in den Seniorenzentren Minister Achenbach und Alte Gärtnerei groß sein wird. „Für die Pflege wird es aber einen Notdienst auf Feiertags- oder Nachtniveau geben, also keine Sorge“, sagt Kromrey.

Hintergrund des Streiks: „Es gibt für die Beschäftigten seit dem 30. Juli keinen aktuellen Tarifvertrag mehr“, sagt die Fachfrau für Sozial- und Gesundheitswesen. Dadurch bestehe die Möglichkeit, einen neuen Tarifvertrag zu gestalten. Wichtig ist den Mitarbeitern und der Gewerkschafterin, den Anschluss an den Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes nicht zu verlieren. „Die Kollegen machen die gleiche Arbeit“, sagt Kromrey und spielt auf die Bezahlung in städtischen Kindergärten und Seniorenheimen an.

Gefordert haben die Beschäftigten der AWO für die Tarifrunde ein Lohnplus von 6,5 Prozent, minimal 200 Euro, bei einer Laufzeit von 24 Monaten. Bei den Arbeitgebern stieß die Forderung auf Ablehnung und so gab es erst in der zweiten Verhandlungsrunde überhaupt ein Angebot – das der Gewerkschaft aber gar nicht schmeckt. So bietet die AWO ein Plus von zwei Prozent sofort und ein weiteres Plus von 1,5 Prozent im Laufe des kommenden Jahres.

Alle Streikwilligen werden sich am Dienstag um 9 Uhr vor ihren Arbeitsstellen treffen und gemeinsam über Castrop-Rauxel zur zentralen Kundgebung auf den Altstadtmarkt nach Recklinghausen fahren, wo mit Tausenden ein Schweigemarsch geplant ist. Wie es weiter gehen wird, hängt von einem neuen Angebot der AWO ab, heißt es von der Dienstleistungsgewerkschaft. Auch eine Ur-Abstimmung über einen unbefristeten Streik sei möglich.

Bleibt die Küche in den Seniorenzentren deshalb heute kalt? „Für die Küche gibt es keine Notdienstvereinbarungen“, so die Aussage der Gewerkschaftssekretärin, deshalb könnte das durchaus der Fall sein. Anders sieht es ein Verwaltungssprecher der Arbeiterwohlfahrt im Minister-Achenbach-Zentrum. „Die Küche wird nicht bestreikt – die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden kommen.“, sagt Uwe Wittkowski und hofft, dass genügend Beschäftigte dem Streikaufruf nicht folgen werden.