Holzwickede. .

Nach den Pendlern, die keinen Platz mehr auf dem P+R-Parkplatz an der Bahnhofstraße finden können, klagen zunehmend auch die Anwohner aus den Wohnquartieren in der Gemeindemitte über mutmaßliche Flughafenparker. „Auch bei uns wird zunehmend alles von Auswärtigen zugeparkt“, meldet sich jetzt Patrick Keiser auf dem Düsseldorfer Weg.

„Mein Nachbar musste zwei Wochen lang warten, bis er endlich seine Hecke schneiden konnte, weil davor ein fremdes Fahrzeug stand“, berichtet der Holzwickeder. Schon mehrfach seien Leute beobachtet worden, die ihr Fahrzeug im Düsseldorfer Weg geparkt, ihre Koffer und Trollies aus dem Auto geladen und sich von einem Taxi abholen lassen hätten. „Unser Quartier hier wird im Internet als sichere Wohngegend empfohlen, in der niemand Angst haben muss, dass sein Auto zerkratzt wird“, weiß Patrick Keiser. „Das Internet ist ja voll von solchen Tipps zum kostenloses Parken in Holzwickede.“

Kein Rail & Fly-Parkplatz

Mehrfach wird im Internet auf Rail & Fly-Angebote der Bahn/Fluggesellschaften hingewiesen, die angeblich zur kostenlosen Nutzung des P+R-Parkplatzes und Shuttle-Busses berechtigen. „So etwas gibt es nicht“, versichert ein Flughafensprecher. „Unser Shuttle-Bus ist kostenpflichtig.“ Und das Parken im Gemeindegebiet sehen die Flughafenbetreiber schon aus Eigennutz nicht gerne.

Tatsächlich ergibt eine einfach e Google-Suche inzwischen Hunderte Treffer mit Tipps für Flugreisende, wo man überall in Holzwickede umsonst parken kann, wenn man weiterfliegen will.Ganz offen wird im Internet zum Beispiel für den P+R-Parkplatz geworben, die Nordstraße und angrenzende Seitenstraßen oder auch den Mc-Donald’s- und Lidl-Parkplatz an der Wilhelmstraße. Dort hat Lidl inzwischen Schranken und Schilder aufstellen lassen, mit denen darauf hingewiesen wird, dass eine halbe Stunde nach Ladenschluss rigoros abgeschleppt wird.

Parkausweise für Anwohner

Die dort verdrängten Parker suchen sich zunehmend ihre Parkmöglichkeiten in den Wohnquartieren in der Gemeindemitte. Bei Flugpreisen von unter 30 Euro sind manchen Reisenden die Parkgebühren am Flughafen (ab 40 Euro pro Woche aufwärts) noch zu hoch. „Warum bietet die Gemeinde keine Parkausweise für uns Anwohner an“, fragt Patrick Keiser. „Statt dessen erklärt der Bürgermeister öffentlich, dass er gegen die Dauerparker nichts unternehmen möchte. Das ärgert mich.“ Denn die Kehrseite sei doch, dass die Anwohner aus dem Düsseldorfer Weg und den Nachbarquartieren die Leidtragenden seien, weil die Gemeinde regelmäßig ihre Politessen herumschickt. „Wir kriegen dann die Knöllchen. Hier ist ein verkehrsberuhigter Bereich, in dem nur in den markierten Bereichen geparkt werden darf. Aber wo solle wir denn sonst hier parken?“, fragt Patrick Keiser. „Das ist alles eine sehr unschöne Situation.“