Schwerte. .

„Neues von gestern“ war das Motto des 8. Heimatabends am Freitag in der Rohrmeisterei. Die Macher der Veranstaltung – Uwe Fuhrmann, Thomas Emde, Sandra Büttner und Christopher Wartenberg – freuten sich über ein volles Haus: Das Konzept der Reihe, die moderaten Preise und das Programm mit Ausflügen in vergangene Zeiten mit Musik und Spiel kommt an.

Kaum zu glauben, was es in den 1950er Jahren für frivole Liedtexte gab. Sandra Büttner gab mit dem Schlager „Der Novak lässt mich nicht verkommen“ aus der Feder von Hugo Wiener eine fesche Kostprobe, für die sie viele anerkennende Worte zu ihrem tollen Gesang hörte. Dass sie gar nicht selber gesungen hatte, da das Lied Vollplayback abgespielt wurde, ist niemandem aufgefallen.

„Schwerte hat Humor“ hieß der Film, in dem Uwe Fuhrmann und Christopher Wartenberg Schwerter baten, einen Witz zu erzählen. Ob richtige Brüller oder nicht, die Aneinanderreihung der Witze, mit kurzen Szenen aus Film und Fernsehen, strapazierten die Lachmuskeln des Publikums ungemein.

„Very british“ ging es im zweiten Teil der Veranstaltung zu. Es wurde zum Bingospiel geladen. Während Fuhrmann in seiner gewohnt humorigen Art die Spielregeln erklärte, verteilte Sandra Büttner die Spielkarten. Obwohl sie dies in Rollschuhen machte, dauerte diese Prozedur. Mit dem Spiel selbst schienen die Schwerter noch nicht klar zu kommen: Zwei Zuschauer, die „Bingo“ riefen, hatten die Zahlen nicht nicht in der gewünschten Reihe oder falsche Zahlen angekreuzt. Sie ernteten zwar keine Preise, dafür viele Lacher.

Bevor es musikalisch wurde, sah das Publikum Bilder der Infrastruktur Schwertes aus den 1970er Jahren, die Fuhrmann denen aus der heutigen Zeit gegenüber stellte. Und da war es wieder, das Schwelgen in Erinnerungen, verbunden mit Fragen an die Tischnachbarn: „Weißt du noch?“ oder staunend: „So hat das mal ausgesehen.“

Mit riesigem Applaus wurde dann Gunther Gerke empfangen, der mit seinen live gesungenen Schlagern, die Herzen der Zuschauer eroberte. Wie immer war bei Gerke „Mitsingen strengstens erlaubt.“ Das ließen sich viele nicht zweimal sagen und begleiteten den Sänger stimmgewaltig.

Wie in den vorherigen Auflagen, standen auch beim 8. Heimatabend westfälische Klassiker auf der Speisekarte: Gulasch nach Omas Rezept, sauerländer Pillekauken und westfälisches Pumpernikelmus schien allen hervorragend zu munden, wenn man nach den leergeputzten Tellern urteilt.