Lünen.. In der Wohnung einer 29-Jährigen in Lünen hat die Polizei am Donnerstag eine zweite Babyleiche gefunden. Die erste skelettierte Leiche eines etwa sechs Monate alten Kindes war vergangene Woche nach einem Brand in der Wohung entdeckt worden. Die Frau ist in ärztlicher Behandlung.

Ein weiterer grausiger Fund in der ausgebrannten Wohnung einer alleinlebende Frau in Lünen: Die Ermittler entdeckten am Donnerstag ein zweites Kinderskelett. Abends bestätigte die Dortmunder Staatsanwältin Barbara Cuntze, dass in der Wohnung die Leiche eines etwa einen Monat alten Säuglings lag. Eine Woche zuvor war bei Aufräumarbeiten im Badezimmer der ausgebrannten Wohnung das Skelett eines sechs Monate alten Kindes gefunden worden.

Damals sagten die Ermittler, dass es keine Anzeichen für ein Fremdverschulden gegeben habe. Die Frau habe das Kind im Frühsommer 2010 heimlich zur Welt gebracht und sei mit dem Tod des Kindes überfordert gewesen. Das am Donnerstag gefundene Kind ist nach Angaben von Staatsanwältin Cuntze vor einem halben Jahr gestorben. Die Obduktion auch dieser Leiche habe keine Anzeichen für ein Fremdverschulden ergeben. Anlass für einen Haftbefehl sieht die Staatsanwältin bisher nicht. Die Frau befinde sich in ärztlicher Behandlung.

FeuerwehrPolizei und Staatsanwaltschaft nennen keine Details

Am 28. September hatte es im Badezimmer einer Mietwohnung im Norden der Stadt gebrannt. Das Feuer war laut Feuerwehr im Badezimmer ausgebrochen. Demnach war ein Schlauch in einem Warmwasserboiler durchgebrannt. Das dadurch entfachte Feuer brachte den Spülkasten einer Toilette zum Schmelzen, das auslaufende Wasser lief in die Wohnung darunter. Wegen des Wassers hatten die Nachbarn die Polizei gerufen, die den Rauch bemerkte und die Feuerwehr alarmierte.

Bei Aufräumarbeiten am 4. Oktober war das Skelett eines Babys gefunden worden. Die Ermittlungen hätten keinen „Nachweis eines Fremdverschuldens“ am Tod des Kindes ergeben, teilten die Behörden vergangene Woche mit, es gebe keinerlei Hinweise auf eine Straftat.