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In Unna-Massen bereiten sich Kräfte des Deutschen Roten Kreuzes auf die Ankunft von Flüchtlingen vor. Nachdem die Erstaufnahmestelle in Dortmund einen Aufnahmestopp verhängt hat, sollen auf dem Gelände der ehemaligen Landesstelle vorrübergehend wieder bis zu 300 Menschen einen Platz zum Wohnen finden.

Die Situation in der Erstaufnahmestelle in Hacheney ist mehr als dramatisch: Dort sind 850 Flüchtlinge untergebracht, ausgelegt ist die Stelle für 350 Menschen. Auch die Übergangs-Unterkunft in Dortmund-Derne, ausgelegt für 240 bis 300 Menschen, ist voll. Zudem wurden 220 Menschen nach dem Aufnahmestopp in den Dortmunder Brügmann-Sporthallen einquartiert. Gestern verkündete die Stadt Dortmund, dass die Bewohner aus Derne wohl zunächst eine neue Bleibe in der Unterkunft in Hemer finden, 200 Personen aus der Turnhalle in eine Notunterkunft nach Köln gebracht werden.

Menschen nicht allein lassen

Nachdem bekannt wurde, wie sehr sich die Situation in den Erstaufnahmestellen durch eine stetig steigende Anzahl an Flüchtlingen zugespitzt hatte, hat das Innenministerium unter anderem auch die Bezirksregierung Arnsberg damit beauftragt, einen geeigneten Standort für eine weitere Unterbringungsmöglichkeit zu finden. Nachdem die ehemalige Landesstelle Unna-Massen zunächst als dauerhafte Einrichtung ausgeschlossen wurde, soll sie nun doch ihre Tore wieder öffnen, um vorrübergehend bis zu 300 Menschen zu beherbergen. „Wir können uns als Stadt natürlich der Notsituation der Menschen nicht verschließen“, sagte dazu Stadtsprecher Oliver Böer.

Die Organisation vor Ort hat der DRK-Landesverband Westfalen-Lippe übernommen. Er wird für die Betreuung, Unterbringung und Verpflegung der Flüchtlinge zuständig sein. „Wir richten uns darauf ein, am kommenden Wochenende bis zu 50 Personen aufnehmen zu können“, erklärte die Pressesprecherin des Landesverbands Westfalen-Lippe, Claudia Zebandt. Dafür sei eine erprobte Abteilung im Einsatz, die mit 30 Kräften vor Ort tätig wird. Gestern besichtigte eine Gruppe die leerstehenden Häuser im Bereich der Lippestraße, darunter auch den Kindergarten.

Welche der Häuser sich tatsächlich noch für die Unterbringung von Flüchtlingen eignen, wird sich in den nächsten Tagen entscheiden. Schließlich stehen die Gebäude seit dem Aus der Landesstelle im Sommer 2009 leer.