Unna. .
Die Stadtwerke warten gespannt auf Montag – und mit dem heimischen Energieversorger können sich auch die rund 35 000 Privatkunden den 15. Oktober merken. Dann steht fest, um wie viel Cent je Kilowattstunde die EEG-Umlage – für Erneuerbare Energien – steigt. Aktuell ist ein Anstieg von 3,6 auf 5 bzw. 5,4 Cent im Gespräch. Dementsprechend werden die Stadtwerke ihre Strompreise erhöhen.
Unnaer Firmen profitieren nicht von Befreiung für Großverbraucher
„Dass es teurer wird, ist klar. Aber welche Zahl am Ende steht, das ist noch völlig offen“, sagt der kaufmännische Prokurist der Stadtwerke, Matthias Kortmann. Zum 1. Januar 2013 werden die Preise erhöht. Dabei spiele aber nicht nur die EEG-Umlage eine Rolle, sondern zwei weitere Umlagen: für Kraft-Wärme-Kopplung sowie für die Befreiung von Großverbrauchern. In Unna zählt übrigens nach Auskunft von Stadtwerke-Sprecher Günther Klumpp kein einziges Unternehmen zu den subventionierten Großabnehmern, die keine Netzkosten zahlen müssen. Die heimischen Firmen verbrauchen dafür noch zu wenig Strom. Klumpp: „Selbst das Aluwerk wird, wenn überhaupt, nur marginal in den Genuss kommen.“ Nutznießer seien beispielsweise Stahlwerke oder große Rechenzentren wie das der Deutschen Bank.
Auf Verbraucherseite wird es keine Ausnahmen geben. Jeder Verbraucher wird die Umlagen zahlen müssen, auch wenn er bereits Ökostrom bezieht, für den er je nach Energieversorger (die Stadtwerke zählen nicht dazu) bereits Aufschläge zahlt. Zur Erinnerung: Die Umlagen sind Teil des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) und werden von Stromkunden dafür gezahlt, dass die Inhaber von Photovoltaik- und Windkraftanlagen einen garantierten Preis für ihren Strom erhalten. So soll nach Willen der Bundesregierung Ökostrom gefördert werden.
Weitere Prämie droht im Dezember
Zu dem unübersichtlichen Umlagen-Dschungel könnte im Dezember noch ein weiterer Zusatzbeitrag kommen. Matthias Kortmann von den Stadtwerken spricht von einer – so der vorläufige Arbeitstitel – Kraftwerk-Anti-Abschalt-Prämie, die noch in diesem Jahr kommen solle. Allerdings so spät im Jahr, dass sie vermutlich bei der nächsten Preiserhöhung im Januar noch nicht an den Kunden weitergegeben werden könne. „Planungssicherheit geht anders“, kritisiert der kaufmännische Stadtwerke-Leiter. Die Verbraucher werden ihm Recht geben. Für sie ist nämlich nur eines sicher: dass Energie immer teurer wird.