Schwerte. . Die Energiewende wird auch an der Ruhrstadt nicht spurlos vorbeigehen. Schneller als das Umschalten auf den Verbrauch regenerativer Energien wird aber die Preiserhöhung der Stadtwerke Schwerte für Strom kommen.

Die Energiewende wird auch an der Ruhrstadt nicht spurlos vorbeigehen. Schneller als das Umschalten auf den Verbrauch regenerativer Energien wird aber die Preiserhöhung der Stadtwerke Schwerte für Strom kommen. Das stellte Stadtwerke-Chef Michael Grüll am Montagabend im „Schwerter Gespräch“ der CDU-Ortsunion Schwerte-Mitte für 2013 in Aussicht.

Michael Grüll war nicht der einzige Podiumsgast der CDU-Runde. Auch die umweltpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Marie-Luise Dött war für eine Referat gewonnen worden. Bei ihrem Exkurs in bundes- und parteipolitische Ansichten über die Energiewende und die damit verbundenen Problematiken wie zum Beispiel die fehlenden Kapazitäten im Netz stellte sie sich in der „Gemengelage“ von Verbrauchern auf der

Menschen und die Arbeitsplätze gehen vor

einen und dem Klimaschutz auf der anderen Seite klar hinter den Menschen. „Der Mensch und seine Arbeitsplätze gehen vor“, sagte sie. Und betonte, dass alleine 14 Prozent der Stromkosten durch Subventionen von erneuerbaren Energien verursacht werden.

Die so genannten Einspeisevergütungen für Erzeuger regenerativ gewonnenen Stroms, die im Erneuerbare-Energie-Gesetz (EEG) geregelt ist, wird im nächsten Jahr steigen. Derzeit beträgt diese Umlage 3,59 Cent pro Kilowattstunde. Michael Grüll rechnet damit, dass dieser Betrag in 2013 auf 5,3 bis 5,6 Cent steigen wird. Zusammen mit weiteren gesetzlichen Verpflichtungen könnte am Ende sogar ein Preis von 5,97 Cent stehen. Das sorgt dafür, dass auf die Stadtwerke Schwerte erhebliche Kostensteigerungen zukommen, „die wir an die Verbraucher weitergeben müssen“, erklärte Michael Grüll. Herauskommen könnten bei den Berechnungen eine Kostensteigerung um rund 2,5 Cent pro Kilowattstunde.

Vermeintlich notwendige Preissteigerungen haben in den letzten Jahren die Nebenkosten in die Höhe schnellen lassen. Seit 2005 sind sie um durchschnittlich 738 Euro pro Haushalt angestiegen. Mehr als die Hälfte davon entfallen auf die Stromkosten. Diese Zahlen, die ebenfalls von Michael Grüll präsentiert wurde, verfehlten ihre Wirkung nicht. „Das sind erschreckende Zahlen“, sagt Marco Kordt, Vorsitzender der CDU-Ortsunion Mitte und Fraktionsvorsitzender seiner Partei im Rat der Stadt Schwerte. Ein „dicker, fetter Batzen“ komme da auf die Menschen in dieser Stadt zu, auch unter dem Aspekt, dass die Sparanstrengungen der Kommune von der beschlossenen Erhöhung der Grundsteuer B flankiert werden. „Wohnen droht zum Luxus zu werden“, bemerkte Marco Kordt.

Dezentrale Energiegewinnung und lokale Wertschöpfung

Dass das Thema Energiewende die Menschen bewegt, zeigt alleine schon die Debatte um die Windkraftanlagen auf den Höhen des Bürenbruchs und der Schälker Heide. Gegner dieser Anlagen saßen auch am Montagabend im Bürgersaal des Rathauses. Derweil machte Michael Grüll auf die seiner Meinung nach bedeutsame dezentrale Energiegewinnung vor Ort mit lokaler Wertschöpfung aufmerksam. Die Gewinnung von Windenergie gehört natürlich dazu, aber hier vor Ort stehe man erst ganz am Anfang eines noch langen Wegs. Marco Kordt erlaubte sich sogar einen kleinen Seitenhieb in Richtung Berlin. „Den Preis für erneuerbare Energien auf Otto Normalverbraucher abzuwälzen, geht nicht“.