Washington. Präsident Obama fuhr zwar beim ersten TV-Duell gegen Kontrahenten Romney eine Schlappe ein - im Fundraising ist er aber die Nummer eins. Sein Team teilte jetzt mit, so viele Spendengelder wie noch nie eingesammelt zu haben. Allein im September sollen 181 Millionen Dollar zusammengekommen sein.
Wenige Tage nach der Schlappe für US-Präsident Barack Obama im ersten TV-Duell mit seinem Herausforderer Mitt Romney haben die beiden Kandidaten in den entscheidenden Staaten weiter um Stimmen geworben. Obamas Team teilte am Wochenende mit, so viele Spendengelder wie noch nie in der laufenden Kampagne gesammelt zu haben. Romney konnte unterdessen in Umfragen teilweise aufholen und seine Stellung festigen.
Obama und seine demokratische Partei sammelten im September insgesamt 181 Millionen Dollar (etwa 139 Millionen Euro) ein. Vor den Wahlen 2008 hatte Obama mit 190 Millionen Dollar ebenfalls im September einen Spenden-Rekord erreicht. Obama erklärte via Twitter, mehr als 1,8 Millionen Menschen hätten im September für ihn gespendet, darunter mehr als eine halbe Million, die 2008 oder 2012 noch nicht für ihn gespendet hätten. Das Team von Herausforderer Mitt Romney veröffentlichte seine Zahlen für den vergangenen Monat bislang noch nicht.
Am Sonntag reiste Obama zu verschiedenen Fundraising-Veranstaltungen durch Kalifornien. Der US-Staat gilt zwar als sichere Stütze der Demokraten, doch leben dort zahlreiche zahlungskräftige Unterstützer. Der Höhepunkt sollte ein Wahlkampf-Konzert mit Katy Perry, Jon Bon Jovi und Stevie Wonder in Los Angeles am Sonntagabend werden. Abschließend ist ein Essen in einem Restaurant geplant, zu dem 150 Gäste erwartet werden, die für das Dinner mit dem Präsidenten je 25.000 Dollar zahlen.
Romney bereist Florida
Romney holte unterdessen in den Umfragen auf. Einige Institute sahen den Republikaner in entscheidenden Staaten wie Florida, Virginia und Ohio vorn. Am Sonntag tourte er erneut durch Florida, wo er am Vortag vor rund 6.000 Menschen sprach. Der Mittelschicht und den armen Teilen der Bevölkerung stünden schwierige Jahre bevor, sagte er.
Gute Nachrichten vom Arbeitsmarkt verschafften derweil Obama neuen Schwung. Mit 7,8 Prozent erreichte die Arbeitslosenrate in den USA den niedrigsten Stand seit seinem Amtsantritt. Die Zahl der Neubeschäftigten stieg zugleich an. Die Statistiken zeigten, dass die USA sich wieder nach vorne bewegten, erklärte Obama.
"Die Nachrichten von heute sollten uns ermutigen", sagte er vor Tausenden Anhängern in Ohio. "Sie sollen von der anderen Seite nicht als Ausrede genutzt werden, um die Wirtschaft schlechtzureden und damit politisches Kleingeld zu machen." Für den Präsidenten wurde mit den 7,8 Prozent auch eine wichtige psychologische Barriere überwunden. Denn noch nie wurde in den USA ein Präsident wiedergewählt, wenn die Arbeitslosenrate über acht Prozent lag. Romney äußerte sich hingegen erwartungsgemäß zurückhaltender. Eine echte wirtschaftliche Erholung sehe anders aus, erklärte er. (dapd)