Dorsten. . Angesichts astronomischer Heizölpreise und nicht minder wenig günstigeren Gaskursen ist die ursprünglichste aller Heizmethoden wieder in Mode: Es wird alles verbrannt, was brennt.
Angesichts astronomischer Heizölpreise und nicht minder wenig günstigeren Gaskursen ist die ursprünglichste aller Heizmethoden wieder in Mode: Es wird alles verbrannt, was brennt.
An jedem Waldrand sieht man die Holzsammler. Durch Baumarkt-Sonderangebote hat der neuzeitliche Sammler aufgerüstet und sägt sich so aus seiner ganz privaten Energiekrise. Um welchen Preis? Handelt es sich bei der Feuerstätte um eine gut gewartete, moderne Anlage, sind nur geringe Emissionen zu erwarten.
Offene Kamine sind das nicht – und nur an fünf Tagen im Monat als Feuerstätte genehmigt. Der Dauerbrand stellt so etwas wie eine Ordnungswidrigkeit dar. Der Ofen darf betrieben werden. Aber: die Erste Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (Verordnung über kleine und mittlere Feuerungsanlagen - 1. BImSchV) ist zu berücksichtigen.
Chemischer Prozessdurch Holzverbrennung
„Ich muss als Schornsteinfeger prüfen, ob die Anlage zum dauerhaften Betrieb geeignet ist und ich muss den Brennstoff überprüfen. Sehr oft wird nasses Holz verbrannt. Ich bin dann befugt, den Vorrat zu sperren“, sagt Paul Schürmann, Bezirksschornsteinfegermeister aus Dorsten. „Es geht allerdings nicht darum, mit der Stoppuhr den Nachbarn auszuspähen und ihm aus seinen Heizgewohnheiten einen Strick zu drehen. Man muss sich darüber im Klaren sein, dass die Verbrennung von Holz ein chemischer Prozess ist, der Reaktionen auslöst.“
In einer Broschüre zu diesem Thema führen die Autoren sehr deutlich auf, was im Ofen passiert. In der Praxis enthält Holz immer geringe Mengen Stickstoff-, Schwefel- und Chlorverbindungen. Dadurch entstehen bei der Verbrennung schädliche Stickstoff- und Schwefeloxide sowie Salzsäure.
Zudem gelangt Staub in die Luft, zu über 90 Prozent als Feinstaub. Dieser Feinstaub steht im Verdacht, Krebs zu erzeugen. Bei einer unvollständigen Verbrennung kann giftiges Kohlenmonoxid und das klimaschädliche Methangas entstehen. Methangas trägt 21 mal stärker zur Erderwärmung bei, als die gleiche Menge Kohlendioxid. „Alle Mieter oder Eigentümer, die einen solchen Ofen betreuen, sollten sich darüber im Klaren sein, dass sie Verantwortung tragen. Wir von der Umweltabteilung der Stadt Dorsten und das Ordnungsamt beraten da gerne, bevor es Ärger gibt“, sagt Dagmar Stobbe.