Bönen. .
Bestätigt wurden mit seiner Aussage nun auch die Geständnisse von Verkäufern, die er quasi als Großhändler in 100-, 200- und 500-Gramm Mengen belieferte, und die zum Teil auch schon zu Freiheitsstrafen bis zu viereinhalb Jahren verurteilt wurden. Wir berichteten ausführlich. Sein Pech: Er verkaufte auch an einen V-Mann der Polizei, dem er gleich ein Kilo der ganz offensichtlich zwischen Hamm und Hagen ganz besonders begehrten Drogen besorgte, so dass der Dealer-Ring am 13. Februar dieses Jahres ausgehoben und dingfest gemacht werden konnte. Seither sitzt der 25-Jährige in U-Haft - Zeit genug, sein umfängliches Geständnis ausführlich mit Daten und Fakten vorzubereiten. Eigentlich sei sein Leben, das zunächst in Ex-Jugoslawien und nach der Flucht im Alter von zwei Monaten in Bönen begann, „gut gelaufen“, meint er auf der Anklagebank.
Michael Jackson-Imitator
Allerdings nicht so sehr in Schule und Ausbildung, dafür aber als Tänzer und Michael-Jackson-Imitator, der in der Gegend rum gekommen und damit auch mit Drogen in Kontakt gekommen sei. Immer mehr, immer öfter, immer stärker: „Noch bevor ich morgens die Zähne geputzt habe, musste ich erst einmal eine rauchen, damit ich klar wurde im Kopf.“
Mit 15 Marihuana, mit 18 Kokain, zuletzt zehn Gramm Gras und zwei Gramm Koks am Tag, zusammen 250 Euro Kosten täglich, die nicht mit Hartz IV zu finanzieren waren. „Die Drogen haben mein Leben voll im Griff gehabt.“ - Also wurde er mit 23 Jahren Händler, ein erfolgreicher, der sich nur auf der Vermittlungsebene bewegte: Nahm Geld, besorgte den Stoff und behielt seinen Eigenverbrauch in Geld und Naturalien ein. Schon im Eigeninteresse habe er „immer dafür gesorgt, nur gutes und sauberes Zeug zu kaufen, auch wenn es teurer war“. Das Verfahren wird fortgesetzt.conte