Schermbeck/Dorsten. .
Was haben eine Line-Dance-Gruppe und ein Motorradclub gemeinsam? Vor allem jede Menge Spaß. So zumindest auf dem gemeinsamen Herbstfest der „Country-Liners“ und der Jungs des Borderland-Chapters vom Bikerclub „Freeway Riders“ unter dem Motto „1. Little (Lippe) River Rock ’n Rodeo-Rumble“.
Es ist Samstagnachmittag, der erste Herbsttag des Jahres, aber davon lässt die strahlende Sonne nichts ahnen. Sie scheint auf Kids, die einen mechanischen Bullen unsicher machen, auf Männer und Frauen mit Grillfleisch und Bier in der Hand, auf Lederjacken und schwarze Cowboyhüte. Einer davon gehört Karin Hellmig. „Wir haben für unser Herbstfest ein Veranstaltungsgelände gesucht, sind dabei auf die örtliche Gruppe des ‚Freeway Riders’-Motorradclubs gestoßen und haben dann beschlossen gemeinsam auf deren Clubgelände zu feiern“, berichtet die Leiterin der „Country-Liners“.
Wir sind alle moderne Cowboys
„Irgendwie sind wir alle moderne Cowboys. Und einige haben halt noch ihre eisernen Pferde mitgebracht“, sagt sie und deutet lachend auf ein paar Harley-Davidson-Maschinen, die am Rande stehen. „Seit der Gründung unserer Interessengemeinschaft im September 2010 haben wir den Kontakt zu anderen Vereinen gesucht, wollten nie unter uns bleiben.“
Das macht sich heute bezahlt, schließlich tummeln sich nicht nur neugierige Schermbecker und Dorstener auf dem Fest, sondern auch Mitglieder anderer Line-Dance-Gruppen, wie der „Countrybears“. Zur Musik von Gitarrero Rainer Migenda haben sich bereits die ersten Tänzer auf den extra ausgelegten Bretterboden gewagt. Noch sieht das Ganze etwas verhalten aus, aber die Feier ist schließlich noch jung und geht bis in die Nachtstunden. „Line Dance bedeutet: Alle tanzen gemeinsam, aber jeder für sich“, erklärt Hellmig. „Jeder Tanz hat verschiedene Counts, also Abschnitte, die wie eine Choreographie erlernt werden müssen.“ So wie meistens auch, wird heute zu Countrymusik getanzt, ansonsten widmen sich die etwa fünfzig „Country-Liners“ auch anderen Musikrichtungen, etwa dem Irish Dance. Birgit Ricken und Silke Lück sind seit Ende Februar dabei: „Anfängertänze wie der ‚Achy Breaky’ sind so leicht zu lernen, dass wir schon nach wenigen Übungstagen mitmachen konnten“, erzählen sie. Im Grunde braucht es dazu nur etwas Ausdauer und Schuhe mit einer glatten Sohle. Ein echter Line-Dancer lässt es sich aber natürlich nicht nehmen, mit Cowboyhut, Hemd und Bolo-Tie (auch als Cowboy-Krawatte bekannt) auf die Bretter zu steigen.