Herscheid. .

„Manchmal kann ich nur mit dem Kopf schütteln, wenn ich sehe, wie Eltern hier vor der Schule parken,“ beklagt sich Schulleiterin Annerose Nessel. Autos würden im absoluten Halteverbot abgestellt, um die Grundschüler möglichst nah am Schulgebäude abzusetzen. Teilweise würden die Kinder sogar an der Fahrbahnseite des Fahrzeugs, also mitten auf der Straße, von ihren Müttern oder Vätern abgesetzt.

Besonders unübersichtlich sei die Situation morgens vor Schulbeginn und mittags nach Schulschluss und, so betont die Schulleiterin, wenn es regnet. Offenbar können Kinder nicht ein paar Schritte zu Fuß gehen. Zu beobachten sei gleichwohl, dass sich die Zahl der Eltern, die ihre Kinder bis vor die Schule fahren, zuletzt etwas verringert habe. Das sei sicher auch ein Resultat der zurückliegenden Aktionen der Grundschule, wo Eltern gezielt angesprochen worden seien. Optimal sei die Verkehrslage vor der Schule aber keineswegs, so Nessel.

Aktion „Zu Fuß zur Schule“

Deshalb hat sich die Grundschule Herscheid in dieser Woche an der überregionalen Aktion „Zu Fuß zur Schule beteiligt“. Initiiert wird diese Aktion vom Verkehrsclub Deutschland und vom Deutschen Kinderhilfswerk.

Bestandteil ist, dass Schülerinnen und Schüler vor der Schule Handzettel an Eltern verteilen, die ihre Kinder bis unmittelbar vor die Schule fahren. „Hier ist doch kein Parkplatz,“ steht auf diesen Handzetteln. Und der Zusatz: „Wir sagen es mit einem Satz: Bringt uns bis zum Hallenplatz.“

Das würde die Verkehrslage hier vor der Grundschule erheblich entflechten, betont Annerose Nessel. „Der Schulweg vom Hallenplatz zur Grundschule ist mit einem breiten Bürgersteig absolut sicher und von der Länge für die Kinder auch zumutbar,“ so die Schulleiterin. Darüber hinaus habe der Fußweg zur Schule weitere wichtige Vorteile: „Wenn die Kinder zu Fuß gehen, sind sie wacher, aufmerksamer und können sich besser konzentrieren,“ so die Schulleiterin. Außerdem würden die Schüler ihre Umwelt viel bewusster erleben und lernen, sich besser zu orientieren. „Kindern, die viel mit dem Auto unterwegs sind, fällt es schwer, Orte miteinander in räumliche Beziehung zu setzen.“

Und auf dem Schulweg treffen Kinder auf andere Menschen und lernen dabei Kontakte zu knüpfen oder sich abzugrenzen und trainieren damit wichtige Fähigkeiten für Sozialverhalten und Teamfähigkeit.