Altena.

Da staunen die Marktbesucher auf der Lennestraße: Rauchmelder schlagen an und die Feuerwehr ist schon da. Zur Diskussion um die von der Landesregierung geplante Rauchmelderpflicht hat die WR ihre rollende Redaktion mitten auf den Altenaer Wochenmarkt gestellt.

WR-Redakteur Christof Hüls freut sich beim Aktionstag auf dem Altenaer Wochenmarkt über die Teilnahme vieler Fachleute und Gäste. Hauptbrandmeister Thomas Stuwe und seine Kollegen von der Feuer- und Rettungswache erläutern interessierten Marktbesuchern Funktionsweise und Einbau der kleinen Alarmanlagen. Immer wieder wird das ausgestellte Modellhaus unter Dampf gesetzt. Laut schrillen dann die Rauchmelder über den Platz.

Kleine Lebensretter

„Die Anlagen sind Lebensretter“, macht Thomas Struwe klar. Nicht von Hitze und Flammen gehe bei Bränden die Hauptgefahr aus, sondern von den giftigen Rauchgasen. Ganze vier Minuten, so der erfahrene Feuerwehrmann, bleiben nach Beginn der Rauchentwicklung, um ins Freie und damit in Sicherheit zu gelangen. Wer im Schlaf überrascht wird, hat keine Chance - es sei denn, er wird rechtzeitig vom schrillen Alarmton des Rauchmelders gewarnt.

Viele Besucher am WR-Redaktionsmobil setzen bereits Rauchmelder in Haus und Wohnung ein. „Vor fünf Jahren hat es beim Nachbarn gebrannt. Ohne Rauchmelder hätte es Tote gegeben. Da habe ich beschlossen, die Warner auch bei mir anzubringen“, erzählt Hans-Jürgen Brinkmann. Sein Problem: Er hat eine hochwertige, funkvernetzte Anlage, die oft Fehlalarm auslöst. „Wir schauen gerne mal vorbei“, verspricht Hauptbrandmeister Stuwe.

„Weniger wäre in so einem Fall mehr“, meint der Feuerwehrexperte mit Blick auf dieses besondere Problem. Einfache, nicht vernetzte Melder gibt es bereits ab gut fünf bis zehn Euro im Handel.

Natürlich hat Thomas Stuwe ebenso wie Wachleiter Udo Winter in jedem Wohnraum einen Rauchmelder. „Nur die Küche sollte man aussparen, weil die beim Kochen entstehenden Dämpfe leicht den Alarm auslösen.“ Dass die Geräte empfindlich reagieren, bestätigt Renate Suppelt. „Ich habe Essen in der Küche anbrennen lassen. Beim Lüften ist Rauch in den Korridor gelangt. Da hat es sofort gepiept“, beschreibt die Altenaerin den ungewollten Selbsttest ihrer Anlage.

Lieber einmal zu viel anrufen

„Muss ich den Einsatz bezahlen, wenn jemand bei einem solchen Fehlalarm die Feuerwehr ruft?“, wollte ein besorgter Besucher wissen. „Nein“, stellte Thomas Stuwe klar. „Wir rücken lieber einmal zu viel aus, als das wir zu spät kommen“, ruft der Hauptbrandmeister die Bürger zu großer Aufmerksamkeit auf.