Rees. . Stadtrat beschäftigte sich mit dem Rund-um-die-Uhr-Bücherangebot in öffentlichen Vitrinen.

Offene Bücherschränke gibt es bereits in vielen Großstädten. „Das RWE bringt diese Austauschbibliotheken nun auch in kleinere und mittlere Kommunen“, wusste SPD-Ratsfrau Gisela Behrendt und fragte im Rat nach, ob dies nicht eine gute Idee für Rees sei. Dabei wird irgendwo auf einem öffentlichen Platz ein Bücherschrank aufgestellt und mit Literatur bestückt. Daraus kann sich jeder rund um die Uhr bedienen. Gefüllt wird der Schrank durch das Solidaritätsprinzip. Das heißt: Wer nimmt, sollte auch geben. So entsteht eine Tauschbörse, die es möglich macht, Literatur kostenlos mit anderen auszutauschen. Die Mini-Bibliotheken bieten Platz für ungefähr 250 Bücher aller Fachrichtungen.

„Wir können uns alles vorstellen“, reagierte Bürgermeister Christoph Gerwers auf diese Anfrage grundsätzlich positiv. Die Stadt wolle sich über dieses Projekt informieren, versprach er. „Das gibt es schon am Groiner Kirchweg“, warf Helmut Wesser (Die Grünen) ein.

Gibt es nicht mehr, hat es aber gegeben, wie die NRZ bei ihrer Recherche erfuhr. Angelika Schütze hatte dies in Foyer der Tierarztpraxis ihres Mannes am Groiner Kirchweg 66 initiiert. „Ich habe dort ein Regal aufgestellt, es mit Büchern bestückt, die zum Wegwerfen einfach zu schade waren“, teilte sie mit. Also habe sie zum sogenannten Book-Crossing, also Bücher-Austausch, aufgefordert. „Es haben sich viele Leute bedient, manche fragten sogar schon mal in der Praxis nach, wann Neues zu erwarten sei.“ Zwar war der Weg zum Bücherschrank nicht rund um die Uhr frei, aber während der Sprechstunden. Inzwischen gibt das Regal aber nicht mehr. Es wurde mehr genommen, kaum gegeben. Angelika Schütze stört das nicht. Sie hat ein gutes Gefühl, Interessenten für ihre noch lesenswerten Bücher gefunden zu haben.