Bergkamen. .

Etwa zehn Liter Restmüll produziert jeder Bergkamener pro Woche. Das sind bei einer vierköpfigen Familie und einer 14-täglichen Leerung der Mülltonnen 80 Liter. Das Problem: Es gibt keine graue 80-Liter-Tonne in Bergkamen. Die Vier-Personen-Haushalte mussten bislang auf die 120-Liter-Restmüll-Tonne ausweichen. Oder sie stopfen, wie die Mülleinsammler des EBB (Entsorgungsbetrieb Bergkamen) feststellen mussten, ihre 80 Liter Müll in eine überquellende 60-Liter-Tonne.

Einführung zum Jahreswechsel

Jetzt kommt die 80-Liter-Tonne. Zum 1. Januar soll sie eingeführt werden.

Der Betriebsausschuss hat am Montagabend bereits grünes Licht gegeben - und zwar einstimmig über alle Parteigrenzen hinweg. Es darf also davon ausgegangen werden, dass abschließend auch der Rat der Stadt Bergkamen am 27. September sein Okay geben wird. Zeit genug für den EBB, ausreichend 80-Liter-Tonnen zu bestellen und bis zum Jahreswechsel auszuliefern.

„Wir gehen davon aus, dass wir Bestellungen für rund 4000 80-Liter-Tonnen erhalten werden“, sagte am Montagabend der Betriebsleiter des EBB, Dr.-Ing. Hans-Joachim Peters. Mehrkosten entstehen seinem Unternehmen durch die Bestellungen voraussichtlich nicht. Zwar müssen für die neuen Tonnen etwa 88.600 Euro

ausgegeben werden. „Wir müssen dafür aber weniger Ersatztonnen in den anderen Größen bestellen“, sagte Peters. Die Erfahrung zeige, dass regelmäßig Tonnen ausgetauscht werden müssen, die porös oder brüchig geworden sind.

Mit der neuen Restmülltonne würde der EBB sein Versprechen auf Gebührengerechtigkeit erfüllen, betonte Peters. Denn bisher müssen Vier-Personen-Haushalte die für sie eigentlich zu teure 120-Liter-Tonne bezahlen. Gerade Bürger, die aus Nachbarstädten nach Bergkamen ziehen würden, wären oft irritiert, dass es hier die gängige Größe von 80 Liter nicht gebe, sagte Peters. Aber mürrisch würden auch die Vier-Personen-Haushalte reagieren, die sich bisher widerrechtlich mit einer 60-Liter -Tonne behelfen und von städtischen Mitarbeitern die 120-Liter-Tonne „angeboten“ bekämen. „Es gab schon öfter Protest“, sagte Peters. Nun komme man den betroffenen Familien entgegen, zumal die Leerung der neuen Tonnengröße den Müllfahrzeugen keine technischen Schwierigkeiten bereiten wird.

Seitenladertechnik

Dabei kommt weiterhin die Seitenladertechnik zum Einsatz, auch wenn FDP-Vertreter Andree Saatkamp ein Müllfahrzeuge mit Hecklader-Technik gesehen hat. Dabei handele es sich um ein Mietfahrzeug, das (im Gegensatz zur Seitenladetechnik) mit zwei Personen betrieben werden müsse, erläuterte Stephan Polplatz vom EBB. Diese Maßnahme sei der Einführung der Wertstofftonnen vor einigen Monaten geschuldet. Es gebe bei den Müllfahrzeugen noch Lieferschwierigkeiten. Der EBB habe aber mit den Mehrkosten nichts zu tun; dafür sei die Gesellschaft für Wertstoff- und Abfallwirtschaft (GWA) des Kreises Unna zuständig.

ZAHLEN - DATEN - FAKTEN

Der Entsorgungsbetrieb Bergkamen (EBB) verfügt zur Zeit über folgende Behältergrößen für Restmüll (graue Tonne) und Biomüll: 60, 120 sowie 240 Liter. Großwohnanlagen erhalten 1100-Liter-Container.

Für das Sammeln von Papier, Pappe und Kartonagen werden vom EBB für Privathaushalte 240-Liter-Gefäße (blaue Tonne) und für Wohnanlagen 1100-Liter-Vierrad-Gefäße angeboten.

Die gelben Wertstofftonnen, die seit kurzem den gelben Sack ersetzen, gehören der kreiseigenen Abfallgesellschaft GWA. Sie werden in den Größen 120, 240 und 1100 Liter angeboten.

Fast alle Kommunen im Kreis Unna, auch die Nachbargemeinden Kamen, Werne und Lünen, bieten 80-l-Restmüllgefäße an.

Für Fragen und Änderungswünschen zu Tonnen ist der EBB zuständig: (02307) 28 50 30.