Lünen-Süd. . Beim 32. Oktoberfest wurde kräftig gefeiert, und auch friedlich, wie Veranstalter und Polizei erklärten. Nach gelungenem Auftakt am Freitag und einem schwungvollen Festtag am Samstag, vor allem am Abend, steht am Sonntag, dem Abschlusstag, alles im Zeichen des deutschen Schlagers.

Lederjacken statt Lederhosen, Döner statt Schweinshaxe und Plastikbecher statt Maßkrüge – dass man trotzdem auf einem Oktoberfest gelandet ist, ließen nur die vereinzelten blau weißen Fähnchen und Tischdecken erahnen. Plötzlich tauchte dann am Samstagabend doch noch ein mutiger Festbesucher auf, der es tatsächlich gewagt hatte sich in Tracht zu schmeißen. „Man wird schon etwas komisch angeguckt“, gab der Lederhosenträger Christoph Paga zu und erklärte, dass eine Portion Selbstbewusstsein dazugehört hatte sich hier so auf die Straße zu trauen. Seine Frau Anne Paga hatte es „leider verpasst ein Dirndl zu kaufen“.

Der Festsamstag war ganz den Kindern gewidmet. Von 11 bis 18 Uhr gab es vom Schminkstand über einen Ballonzauberer und Riesenkicker bis hin zu „Hau den Lukas“ alles was Kinderaugen zum Leuchten bringt. Um 17 Uhr traten Andy Garden und sein Sohn Joel auf, die schon an der Fernseh-Castingshow „The Voice of Germany“ teilgenommen haben. Gegen Abend füllte sich die Jägerstraße immer weiter.

Die vielen BVB-Fans fachten die ohnehin schon gute Stimmung mit ihren Gesängen nach dem Heimsieg gegen Leverkusen weiter an. Dr. Ulrich Seibel, 1. Vorsitzender der Interessensgemeinschaft Süder Kaufleute, freute sich über die allgemeine Heiterkeit. Zudem betonte er, dass das Fest „sehr ruhig“ verliefe und es bisher keine Zwischenfälle gab. Dies bestätigte auch der Sicherheitsdienst BAK.

Viele Familien mit Kindern schlenderten die Jägerstraßen entlang, blieben beim Dosenwerfen stehen oder machten Halt, um Zuckerwatte und gebrannte Mandeln zu kaufen. Als Hingucker erwies sich der Weg zwischen Sparkasse und Friedhofsparkplatz, wo diesmal ausnahmsweise Autoscooter und Break Dance standen. Die Bäume waren von unten effektvoll und bunt angestrahlt. Der Spielplatz nebenan wurde tagsüber von den kleinen Festbesuchern rege genutzt.

Die größten Menschenmassen befanden sich an der Nebenbühne direkt vor der Bäckerei Birkenfeld, wo bei Schlagermusik Bier getrunken, Spanferkel gegessen und getratscht wurde.

Um 20 Uhr begann dann endlich das Highlight des Tages: der Auftritt der Band „Mirage“. Die Ampelanlage gegenüber der Hauptbühne wurde in ein Diskolicht umfunktioniert, und dann ging´s ab. Das Publikum klatschte, sang und schaukelte zu ewigen Partyklassikern wie „Celebration“ und „Horny“.

Der Sonntag steht ganz im Zeichen des Schlagers. Seit 12 Uhr versorgt DJ Erle alle Schlagerfreunde mit der passenden Musik. Gegen Abend, zum Abschluss des Oktoberfestes, stellen die Schlagersänger Michael Ulm, Natale Grant, Jürgen Weber und Maurice Darlessio ihre Gesangskünste auf der Bühne unter Beweis.

Für alle, die musikalisch nach einer Alternative suchen, gibt es Programm auf der Nebenbühne. Ab 18 Uhr treten vier Bands auf und spielen Pop, Oldies und Rock.