Plettenberg.

An der Zahl der Asylbewerber lässt sich oft das Elend dieser Welt ablesen. Derzeit sind 33 Personen im Asylbewerberheim Ohler Straße 100 und in privaten Wohnungen untergebracht. Der Bürgerkrieg in Syrien könnte wieder vermehrt Asylbewerber in die Vier-Täler-Stadt spülen.

Als in Jugoslawien der Balkankrieg tobte, wurden der Stadt Plettenberg Hunderte von Asylbewerbern zugewiesen. Um sie unterbringen zu können, kaufte die Stadt 1989 unter anderem das ehemalige Ledigenheim des Ohler Eisenwerks in der Papenkuhle. Das soziale Miteinander funktionierte unter den Asybewerbern vieler Nationen nicht immer reibungslos.

Familien mit Kindern leben woanders

Im Laufe der Jahre kamen Aussiedler aus Russland hinzu, wurden zahlreiche Asylbewerber anerkannt oder abgelehnt und zurückgeschickt. Letztendlich sank die Zahl der im Haus Ohler Straße 100 unterzubringenden Personen auf derzeit 33. Der Hauptflügel des Gebäudes wird dafür nicht mehr benötigt. Lediglich im unteren Anbau sind Bewohner in Einzelwohnungen untergebracht. Familien mit Kindern wurden sogar in privaten Wohngebäuden im Stadtgebiet untergebracht.

Klaus Plötz vom Fachbereich Soziales und Wohnen berichtet, die Stadt bekomme vom Land einmal im Monat den Schlüssel mitgeteilt, nach dem Asylbewerber auf die einzelnen Städte verteilt werden. Der letzte Schlüssel lautete „minus 6“, die Stadt hat also sechs Personen mehr aufgenommen, als sie nach dem Durchschnitt müsste.

„Es kann natürlich sein, dass wir Ende September kalt erwischt werden, wenn die neuen Zahlen kommen“, will Plötz eine erneute Zuweisung aufgrund des Bürgerkrieges in Syrien nicht völlig ausschließen. Für 15 Personen wäre im derzeit belegten Teil des Asylbewerberheims noch Platz, kommen mehr, muss das Hauptgebäude wieder aktiviert werden..

Die Bindungsfrist für das ehemalige Ledigenheim des Ohler Eisenwerkes läuft 2014 aus. Sollte das Gebäude dann nicht mehr erforderlich sein, könnte die Stadt es auch anderweitig verwenden.