Bergkamen. . Maßnahmen des Jugendamts zeigen Wirkung. Die Zahl der Bergkamen Kinder in Heimen ist stark gesunken

Es war bisher wie ein Ritual: In seiner Septembersitzung hatte sich der Bergkamener Jugendhilfeausschuss in den zurückliegenden Jahren stets mit dramatisch gestiegenen Kosten für die Unterbringung von Kindern und Jugendlichen in Heimen auseinanderzusetzen. Zuletzt waren es fast 2 Millionen Euro, die zusätzlich aus der Stadtkasse aufzubringen waren.

Jetzt ist alles anders. Ausschussvorsitzender Thomas Semmelmann sprach sogar von einer erfreulichen Entwicklung. Die Zahl der Kinder, die für längere Zeit in einem Heim leben, ist von einst 100 zur Jahresmitte 2012 auf 68 gesunken.

Voraussichtlich wird das Jugendamt für diesen Zweck bis zum Jahresende rund 200 000 Euro weniger ausgeben als ursprünglich geplant. Diese Summe hätte sogar noch höher ausfallen können, wenn die Heimsätze nicht so stark gestiegen wären, erklärte Jugendamtsleiter Benno Kriegs.

Grundlage für diese geringe Zahl an Heimkindern sei unter anderem die Aufstockung des Personals im Jugendamt um drei Stellen, betonte Sozialdezernent Bernd Wenske. Durch sogenannte „niederschwellige Hilfen“ in den Familien ist es gelungen, dass weniger Kinder in Heimen untergebracht werden mussten. Gleichzeitig verstärkte das Jugendamt seine Anstrengungen, Mädchen und Jungen, die in Heimen leben, zu ihren Familien wieder zurückzubringen.

Diese Maßnahmen zur Verhinderung von Heimunterbringung wurde 2010 auf der Grundlage einer Untersuchung des Jugendamts durch das Gemeindeprüfungsamt eingeführt. Etwa ein halbes Jahr will das Jugendamt Erfahrungen sammeln, um danach weitere Verbesserungen vornehmen zu können.