Bergkamen. . Zumindest bei den Betriebskosten könnte der Ausbau der U3-Betreuung in den Bergkamener Kindertagseinrichtungen für das Jugendamt zu einem Nullsummenspiel werden.

Denn das Land NRW bereitet ein Gesetz vor, das solche Zahlungen für Personal- und Sachkosten vorsieht.

Inzwischen liegen Jugendamtsleiter Benno Kriegs erste Modellrechnungen des Landesjugendamtes vor. Demnach wird Bergkamen für die Betreuung der Kinder von 0 bis 3 Jahren im nächsten Kindergartenjahr knapp 200 000 Euro erhalten. Und es gibt wohl auch eine Nachzahlung. Demnach werden für das laufende und das vergangene Kindergartenjahr noch einmal rund 320 000 Euro gezahlt. Dies alles muss allerdings noch vom Landtag abgesegnet werden. Trotzdem ist die U3-Betreuung für Bergkamen eine teure Angelegenheit. Nachdem die Ausbaumaßnahmen in den Tageseinrichtungen der Kirchen und der AWO abgeschlossen sind, starten jetzt die Arbeiten in zwei der drei städtischen Kindergärten mit jeweils 12 Plätzen. Im Sundern in Oberaden sind sie angelaufen, am 1. Oktober werden auch in Overberge die Handwerker einziehen.

Tausendfüßler Oberaden

Die städtische KiTa Tausendfüßler erhält eine neue Heizanlage. Sie wird von Thorsten Posern eingebaut.
Die städtische KiTa Tausendfüßler erhält eine neue Heizanlage. Sie wird von Thorsten Posern eingebaut. © Dietmar Wäsche

Relativ kostengünstig sind die Maßnahmen bei den „Tausendfüßlern“ in Oberaden mit insgesamt 149 000 Euro. Davon übernimmt das Land 91 800 Euro. Den Rest zahlt die Stadt. In dieser Summe sind dringend notwendige Sanierungsmaßnahmen enthalten, die insbesondere zu einer Verringerung der Energiekosten führen sollen. Das Jugendamt habe sogar überlegt, wegen des schlechten Zustands des Gebäudes mit dem Kindergarten in die benachbarte Alisoschule umzuziehen, die bekanntlich in den nächsten Jahren geschlossen werden soll. Das wäre aber noch teurer gekommen, erklärte Kriegs. Die „Tausendfüßler“ werden nach der Baumaßnahme ein Raumangebot haben, das dem eines Familienzentrums gerecht wird.

Sprösslinge Overberge

Mit insgesamt 505 000 Euro schlägt der Ausbau der Kita „Sprösslinge“ in Overberge zu Buche. Hiervon trägt die Stadt fast 300 000 Euro. Diese vergleichsweise hohen Kosten entstehen, weil dort ein separater Anbau zwischen dem Kindergarten und der Schule errichtet werden muss. Davon profitiert die Kita insgesamt. Die Küche, der Personalraum, das Leiterinnenzimmer und die Sanitärbereiche entsprechen laut Kriegs nicht mehr den heutigen Anforderungen und werden im Zuge der Umgestaltung bedarfsgerecht angepasst.

Familienzentrum Mikado

Ursprünglich hatte das Jugendamt vorgehabt, die 12 Plätze, die jetzt in Overberge entstehen, im Familienzentrum „Mikado“ an der Eichendorffstraße in Bergkamen-Mitte anzusiedeln. Doch inzwischen ist absehbar, dass wegen des Geburtenrückgangs in naher Zukunft die 5. Gruppe für Kinder im Alter von 3 bis 5 Jahren nicht mehr benötigt wird. „Durch diesen Rückbau könnte ein zusätzlicher Schlafraum innerhalb des Baukörpers eingerichtet werden und auch der Mehrzweckraum stünde dann wieder zur Verfügung“, so Kriegs. Das Familienzentrum „Mikado“ verfügt bereits über eine U3-Gruppe mit 12 Plätzen. Sie käme dann auf insgesamt 24 Betreuungsplätze.