Hamburg. . Vor gut 1.300 Zuschauern gab die britische Soulsängerin Joss Stone in Hamburg ihr erstes von drei Konzerten in Deutschland. Die 25-Jährige überzeugte ihr Publikum mit mädchenhaften Charme, starker Stimme und ansteckender Gelassenheit.
Ungeduldig warten vor ausverkauftem Haus in Hamburg gut 1.300 Zuschauer, als Joss Stone bei einem fulminanten Schlagwerksolo auf die Bühne stürmt. Gut eineinhalb Stunden lang begeistert die 25-jährige Soulsängerin mit Ausdauer und markdurchdringender Stimme das Publikum auf der Reeperbahn, ohne dabei auch nur für einen Moment das Image des netten Mädels von nebenan abzulegen.
Mit engelhaften blonden Locken, einem kurzen Sommerkleid und barfuß tanzt die 25-Jährige über die Bühne und bringt das teils doppelt so alte Publikum zum Wippen und Tanzen. Gleich zu Anfang präsentiert sie mit "Give more power to the people" und "While you're out looking for sugar" Titel des neuen Albums "The Soul Sessions Vol.2", das im Juli dieses Jahres nach fast zehn Jahren als eine Fortsetzung des Debütalbums "The Soul Sessions" erschienen ist.
Neu oder alt, das Publikum jubelt frenetisch und Stone scheint sich dabei bestens zu amüsieren. "Ich sing nur mal so vor mich hin", ruft sie ins Mikrophon, begleitet von einem ansteckenden Kichern. "Ich habe einige neue Lieder mitgebracht, ich hoffe sie gefallen euch", fügt die Sängerin hinzu. Die Zuschauer, unter die sich zahlreiche Landsleute von Stone gemischt haben, lassen sich von ihrer entspannten Art mitreißen und jubeln.
Ein lockiger Wirbelwind
Stone selbst scheint nicht ruhig auf der Bühne stehen zu können. Sie hüpft von einer Seite zur anderen und schüttelt die blonde Mähne. "Ziemlich warm hier drin", sagt sie und kichert erneut. Ab und zu greift sie zu einer neben ihr stehenden Teetasse. "Ist nur Ingwertee, keine Sorge", ruft sie lachend. Als die ersten Takte ihres Hits "Super duper love" anklingen, hüpft das Publikum mit ihr. Dabei klingt keiner der Songs wie auf den Alben. Bei jeder Nummer baut die Sängerin mit ihrer Band neue Elemente ein, ganz wie es ihr gefällt. Sie singt eben so mal vor sich hin, wie zu Anfang angekündigt.
Hüpfend und tanzend hangelt sich die junge Britin, die mit die mit bürgerlichem Namen Jocelyn Eve Stoker heißt, von einem Song zum nächsten und animiert die Zuschauer zum Mitsingen. Auf dem Programm steht auch der Coversong "Teardrops", den vor Stone schon zahlreiche Interpreten gesungen haben. "Ich habe gehört, wir sind hier im Rotlichtviertel?", fragt sie zwischendurch in die Runde, gefolgt von einem weiteren kindlich anmutenden Kichern. Mit neuen Soultiteln wie "I don't wanna be with nobody but you" und "Pillow Talk" wechselt die Sängerin von rockig zu ruhig und scheint genug Energie für nahtlose Übergänge mitgebracht zu haben.
Nach etwas mehr als einer Stunde ist fürs Erste Schluss. Doch eine kleine Zugabe lässt sich die Britin, die bereits zwei Brit-Awards in der Tasche hat, nicht nehmen und verabschiedet sich mit altbekannten Titeln wie "Fell in love with a boy" und "Right to be wrong" mit einem Knicks von der Hamburger Bühne, ganz das nette Mädel von nebenan, das zudem in diese Woche noch in Berlin und Köln auftreten darf, bevor es wieder in die weite Welt hinausgeht. (dapd)