Lünen. . Der Bau einer forensischen Klinik würde sich negativ auf den Standort Lünen auswirken, glauben die Christdemokraten. Jetzt appelliert sie an NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, sich dafür einzusetzen, dass eine solche Forensik nicht in Lünen gebaut wird.

Der Bau einer forensischen Klinik würde sich negativ auf den Standort Lünen auswirken. Diese Auffassung vertritt die CDU-Fraktion im Rat. Sie hat sich nun in einem offenen Brief an Ministerpräsidentin Hannelore Kraft gewandt.

Lünen sei – nach „Hören-Sagen“ – bei der Standortsuche für neue forensische Kliniken neben vielen anderen Flächen mit im Entscheidungstableau. „Als christliche Partei wissen wir um unsere gesellschaftliche Verantwortung gegenüber den betroffenen Personen und um die Notwendigkeit ihrer Unterbringung und Behandlung. Wir wissen aber auch um die ,gefühlte’ Unsicherheit der Bürger und ihre Ängste, die aus der Nähe zu einer forensischen Klinik entstehen, die wir sehr gut nachvollziehen können und ernst nehmen“, so Annette Droege-Middel, Vorsitzende der CDU-Fraktion. Brief.

Mit einer forensischen Klinik in der Stadt seien viele negative Faktoren für Lünen verbunden, die man auf Grund der emotionalen Ebene sachlich nur sehr schwer abbauen könne. Deshalb gebe es auch nach mehrheitlicher Meinung im CDU-Stadtverband und in der Fraktion viele Gründe, die gegen eine forensische Klinik in Lünen sprechen.

So erhole sich Lünen nur schwer von der Verabschiedung aus dem Bergbau. Die Stadt leide unter einer überdurchschnittlich hohen Arbeitslosigkeit und mit den sich daraus ergebenden Folgen. Es fehlten langfristig gesicherte Gewerbe – und Einkommenssteuereinnahmen zur Sicherung des kommunalen Haushaltes. Die Kaufkraft in Lünen liege unterhalb des Landesdurchschnitts.

Droege-Middel nennt die Haushaltsprobleme und beschreibt den Kraftakt, das Defizit abzubauen und dennoch Lebenswertes zu erhalten. SPD und CDU hätten mit diesem Ziel in den letzten beiden Wahlperioden erfolgreich zusammen gearbeitet. „Unsere Stadt trägt schon genügend Belastungen“, so Droege-Middel weiter. „Eine Forensik in unserer Stadt würde unserem Bestreben entgegenwirken, denn sie ist mit vielen negativen Vorurteilen gegen unseren Standort belastet.“