Lünen. . Seit Montag und für einen Monat liegen die Trianel-Unterlagen unter anderem im Lüner Rathaus aus. Der Energiekonzern glaubt damit nachweisen zu können, dass von seinem Kraftwerk in Lünen keine erheblichen Auswirkungen auf die Umwelt zu erwarten sind.

Elf Aktenordner stark sind die Unterlagen zur Genehmigung des Vorbescheids für das Trianel-Kraftwerk und für die wasserrechtliche Genehmigung zur Einleitung der Kühlturmabflut in die Lippe. Seit Montag sind sie für Jedermann einsehbar öffentlich ausgelegt, unter anderem im Lüner Rathaus. Es geht um viel, denn bekanntlich hatte das Oberverwaltungsgericht Münster im vergangenen Jahr die bisherige Genehmigung einkassiert. Nun, so sind sich die Antragsteller sicher, können sie nachweisen, dass das Kraftwerk in Betrieb gehen darf.

Ausgelegt sind für insgesamt einen Monat sämtliche Antragsunterlagen und Gutachten, die von Trianel und vom Stadtbetrieb Abwasserbeseitigung Lünen (SAL) vorgelegt wurden. Unterm Strich kommen die Gutachter der Antragsteller zu dem Schluss, dass durch das Kraftwerk keine erheblichen Auswirkungen auf die Umwelt zu erwarten seien. Allerdings: Zu diesem Schluss waren sie auch schon in den Gutachten gekommen, die dem vom Oberverwaltungsgericht gekippten Vorbescheid zugrunde gelegen hatten.

Damit dies nicht noch einmal passiert, waren nicht nur die Gutachter weitgehend ausgetauscht worden, im Laufe der Zeit waren auch die Betriebsparameter des Kraftwerks mehrfach verändert worden. Unter den aktuellen Bedingungen und mit den neuen oder ergänzten Gutachtern im Rücken will Trianel nachweisen, dass es keine relevanten Einflüsse auf die Umwelt gibt, die einer Genehmigung im Wege stehen würden. Diesen Nachweis sollen die Gutachten auch bei der Frage der möglichen Versauerung der Cappenberger Wälder und bei der Quecksilberbelastung bei Fischen in der Lippe führen.

Die Gegner werden das weiterhin anzweifeln und die Gelegenheit nutzen, die Unterlagen genau zu studieren. Am Montagvormittag zumindest hielt sich das Interesse allerdings in Grenzen, berichtete Andrea Rottmann von der Abteilung Stadtplanung der Stadt Lünen, bei der die Unterlagen einzusehen sind. Dies könne jeder tun, der an diesem Thema interessiert sei, erläuterte sie.

In Lünen liegen die Unterlagen im Technischen Rathaus, Willy-Brandt-Platz 5, 3. Etage, Raum 315 aus. Außerdem besteht auch die Möglichkeit, die Unterlagen in den Stadtverwaltungen von Selm, Werne, Bergkamen, Dortmund, Waltrop, Olfen, Datteln, Castrop-Rauxel, Hünxe und Schermbeck sowie der Bezirksregierung Arnsberg einzusehen, die zur immissionsschutzrechtlichen Genehmigung zusätzlich in Marl, Dorsten, Wesel und Haltern am See.

Weitere Infos: Einwendungen sowohl gegen die immissionsschutzrechtliche Genehmigung als auch gegen die wasserrechtliche Genehmigung bzw. Erlaubnis sind möglich in der Zeit vom 10. September bis einschließlich 23. Oktober.

Ob dann ein (nicht öffentlicher) Erörterungstermin stattfindet, entscheidet die Bezirksregierung Arnsberg.

Als Termin dafür ist der 10. Dezember vorgesehen, vorausgesetzt, es gibt Einwendungen. Gegebenenfalls kann am 11. Dezember fortgesetzt werden.