Berlin. Jeremy Renner ist Schauspieler, Innenarchitekt - und in die Riege der derzeit begehrtesten Action-Darsteller Hollywoods aufgestiegen. Im vierten Teil der Bourne-Reihe,“Das Bourne Vermächtnis“, beerbt Renner Matt Damon als Hauptdarsteller. Der US-Amerikaner über Schubladendenken und Bauvorhaben.
Keine Frage, Jeremy Renner gehört nun zu den ganz Großen Hollywoods. Mit "The Avengers" (2012), "Mission: Impossible - Phantom Protokoll" (2011) und nun "Das Bourne Vermächtnis" ist der 41-jährige US-Schauspieler binnen kürzester Zeit zu einem der wichtigsten Action-Darsteller aufgestiegen. Im vierten "Bourne"-Film (Kinostart: 13. September) verkörpert er den Geheimagenten Aaron Cross und ersetzt damit Matt Damon als bisherigen Hauptdarsteller der Thriller-Reihe. dapd-Korrespondent Axel Schock hat sich mit Renner unterhalten.
Nach "The Avengers" ist dies nun bereits Ihr zweiter Action-Blockbuster in diesem Sommer. Fürchten Sie nicht, in eine Schublade gesteckt zu werden und künftig dramatischere Rollen in Filmen wie "Tödliches Kommando - The Hurt Locker" nicht mehr spielen zu können?
Jeremy Renner: Hollywood produziert nun mal einen ganz bestimmten Typus an Filmen. Es gibt aber zudem viele Produktionen, die außerhalb dieses Systems entstehen, wie übrigens auch "Hurt Locker". Ich bin natürlich für alle Angebote offen und an neuen Herausforderungen und spannenden Aufgaben interessiert.
Haben Sie eigentlich schon ein Feedback vom Matt Damon zu Ihrem "Bourne"-Film bekommen?
Renner: Nein, wir habe noch nicht miteinander gesprochen und bin mir auch nicht sicher, ob er den Film schon gesehen hat.
Es gibt ja bereits Gerüchte über ein mögliches Zusammentreffen von Jason Bourne und Aaron Cross in einem künftigen Sequel der Reihe.
Renner: Möglich ist alles. Da die Filme nicht mehr den Romanen von Robert Ludlum folgen, kann die Geschichte sich in viele Richtungen entwickeln. Es macht aber jetzt noch keinen Sinn, sich über die nächsten drei Fortsetzungen den Kopf zu zerbrechen. Wir müssen erst einmal abwarten, ob die Leute diesen Film sehen wollen.
Sie haben schon als Fotograf, Musiker und Maskenbildner gearbeitet. Zu Ihren vielen Fähigkeiten gehört auch das Renovieren von Häusern, die Sie kaufen, umbauen und wieder verkaufen. Wie finden Sie parallel zu Ihrer Filmkarriere die Zeit für diese Bauvorhaben?
Renner: Es ist ja nicht mein erstes Projekt dieser Art, sondern es sind mittlerweile über 20. Das heißt, ich arbeite mit eingespielten Teams zusammen, an die ich die Handwerkerarbeiten delegiere und konzentriere mich aufs Planen. Und bin dafür da, all die Probleme zu lösen, die unweigerlich auftauchen und immer sehr schnell geklärt werden müssen. Darin bin ich inzwischen sehr gut.
Solche Fähigkeit sind ja auch bei einem Regisseur gefragt.
Renner: Das stimmt. Grundsätzlich interessiert mich das auch, aber ich werde mir damit sicherlich noch ein paar Jahre Zeit lassen.