Lünen. . Aktuell leben 47 Menschen in Lünen, deren Asylverfahren noch läuft und nicht entschieden ist. Der Integrationsrat fordert, die Stadt solle sich zur dauerhaften Aufnahme von Flüchtlingen bekennen. Sie haben einen entsprechenden Antrag an den Rat gestellt.
Die Stadt soll sich zur dauerhaften Aufnahme von Flüchtlingen bekennen. Das fordert der Integrationsrat, der einen entsprechenden Antrag an den Rat der Stadt Lünen gestellt hat.
Die flüchtenden Menschen in Syrien sind nur ein aktueller Hinweis auf ein globales Problem: „Millionen schutzbedürftiger Flüchtlinge weltweit befinden sich heute in einer ausweglosen Situation“, heißt es in dem Antragsschreiben des Integrationsrates. Eine Lösung des Problems sei die dauerhafte Aufnahme der Betroffenen in aufnahmebereiten Staaten.
Doch gerade da bestehe großer Nachholbedarf, befindet der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR) und fordert Nachbesserung. Etliche Staaten könnten viel mehr Flüchtlinge aufnehmen. Auch Deutschland, dass sich verpflichtete, in den nächsten drei Jahren je 300 Flüchtlinge pro Jahr aufzunehmen.
Schreiben des Integrationsrates
Das sieht auch der Integrationsrat so. Um dem UNHCR-Anliegen Nachdruck zu verleihen, bittet er den Rat der Stadt Lünen nicht nur um ein deutliches Zeichen kommunaler Bereitschaft zur dauerhaften Aufnahme von Flüchtlingen. Lünens Politik solle gleichzeitig einen Appell an die Bundesregierung richten, dass Deutschland deutlich mehr als 300 Flüchtlinge aufnimmt und zwar unbefristet, über die vereinbarten drei Jahre hinaus. Mehrkosten für die Städte müsse der Bund übernehmen, heißt es im Schreiben des Integrationsrates. Mit dem Antrag wird sich sowohl der Integrationsrat am 13. September wie der Ausschuss für Bürgerservice und Soziales am 19. September befassen.
Unabhängig davon wird die Stadt Lünen derzeit mit einer größeren Zahl neuankommender Asylbewerber konfrontiert. Sie werden von den zentralen Aufnahmestellen in Dortmund und Hemer zugewiesen. Die sind voll und laufen seit Wochen über.
Hastige Zuweisungen
Günter Appel, Leiter des Fachbereiches Soziale Grundsicherung, Wohnen und Arbeiten, sprach von „hastigen Zuweisungen“. Die Neuankömmlinge würden sofort in eine der von der Stadt unterhaltenen Unterkünfte untergebracht. 21 Menschen seien es zwischen 1. Juli und Mitte August gewesen. Die zur Verfügung stehenden Plätze in den drei Lüner Unterkünften seien noch nicht alle belegt.
Aktuell leben 47 Menschen in Lünen, deren Asylverfahren noch läuft und nicht entschieden ist (Stichtag 1.7.). Ein Jahr zuvor waren es 57.