Essen. Mit dem iPad hat Apple im Jahr 2010 den Tablet-PCs zum Durchbruch verholfen, bis heute dominieren die Kalifornier diesen Markt. Längst jedoch haben andere Hersteller nachgezogen, auch Google. Der Internet-Gigant bringt jetzt mit dem Nexus 7 einen gefährlichen Konkurrenten auf den Markt.

„Jedermann-Tablett“ wird es schon genannt. Weil es so günstig ist, ohne billig zu wirken. Offiziell heißt es „Google Nexus 7“ , ist seit gestern in Deutschland zu haben und gilt als derzeit größter Konkurrent des iPads.

Tablets sind sie beide, tragbare, flache Computer mit einem berührungsempfindlichen Bildschirm. Doch die „7“ im Titel des Nexus zeigt es an. Sein Display ist recht klein, viel kleiner als das 10er des iPads. Solche Tablets, hat der verstorbene Apple-Chef Steve Jobs einst gesagt, seien Quatsch. Schwer zu bedienen, kaum was drauf zu sehen. „Will keiner haben.“

Viele Nutzer wünschen sich ein 7-Zoll-Display

Doch das scheint einer von Jobs wenigen Irrtümern zu sein. Bei einer aktuellen Umfrage des Internet-Portals techtree jedenfalls hielten 41 Prozent der Befragten ein Gerät mit 7-Zoll-Display für die ideale Größe. Wer je mit seinem iPad in der Hand auf den nächsten Bus gewartet oder länger darauf gelesen hat, weiß warum. Das Pad von Apple ist in manchen Situationen auf Dauer zu unhandlich.

Samsung hat das längst gemerkt, lag mit seinen kleinen Galaxys aber bisher preislich zu nahe an der Apple-Konkurrenz. Genau hier setzt Google an. 199 Euro kostet die kleinste Nexus-Version mit 8 GByte, 249 Euro die Variante mit 16 GByte Arbeitsspeicher. „Kampfpreis“ wird das in der Branche allgemein genannt.

Bislang noch ohne UMTS

Dafür bekommt man einen flotten Prozessor (Tegra-3 mit 1,2 GHz von nVidia), der auch bei größeren Anwendungen nicht in die Knie geht und eine Displayauflösung von 1280 mal 800 Bildpunkten und dem Betriebssystem Android 4.1 „Jelly Bean“. Außerdem gibt es WLAN, Bluetooth, GPS und die Nahbereichsübertragung von Daten, die sich NFC nennt.

Nachteile hat der nur 340 Gramm schwere Google-Computer allerdings auch. Zum einen lässt sich der Speicher nicht erweitern. Zum anderen gibt es das Nexus bisher nicht mit UMTS. Allerdings wollen die Gerüchte nicht verstummen, dass der Konzern hier in Kürze nachrüstet.

Sechs bis acht Millionen Exemplare sollen verkauft werden

Nach einem sensationellen Verkaufsstart in den USA hat Google die Prognosen für das Nexus mittlerweile nach oben korrigiert. Noch in diesem Jahr sollen sechs bis acht Millionen Exemplare verkauft werden.

Die Konkurrenz reagiert bereits jetzt. Samsung hat seine Tablets im Preis gesenkt. Und Apple, wird gemunkelt, soll auch an einem neuen Gerät arbeiten. Einem iPad mit kleinem Bildschirm.