Lünen.. Der Andrang war so groß, dass ausgelost werden musste, wer als Scout bei der vierten Messe zum Fairen Handel, FA!R 2012, in den Dortmunder Westfalenhallen mitmachen darf. Mikail Fidanboy, Rukman Dadaev, Sophie von der Heyde, Niklas Nägeler, Rahel Ostgathe und Claire Mattis hatten Glück.
Der Andrang war so groß, dass ausgelost werden musste, wer als Scout bei der vierten Messe zum Fairen Handel, FA!R 2012, in den Dortmunder Westfalenhallen mitmachen darf. Mikail Fidanboy, Rukman Dadaev, Sophie von der Heyde, Niklas Nägeler, Rahel Ostgathe und Claire Mattis hatten Glück. Vom 7. bis 9. September werden die Siebtklässler der Geschwister-Scholl-Gesamtschule Besuchergruppen in Empfang nehmen, sie informieren, durchs Angebot lotsen, sie begleiten, mit Ausstellern ins Gespräch bringen usw.
Die Idee, Messe-Scouts zu finden und zu schulen hatte Jasmin Geisler. Sie ist Absolventin der Lüner Gesamtschule und im Informationszentrum Dritte Welt in Dortmund zuständig für die entwicklungspolitische Bildungsarbeit für Dortmund und den Kreis Unna. „Uns fiel auf, dass bisher nur wenige Jugendliche die Messe besuchten. Schade eigentlich. Es ist ein guter außerschulischer Lernort“, sagt sie.
In Kooperation mit der Verbraucherzentrale Dortmund wurde das Scoutprojekt entwickelt. Auch das Angebot an Schulen und Gruppen, sich von den jungen Menschen über die Messe führen zu lassen, fand große Resonanz. 14 Schülerinnen und Schüler aus Dortmund sind dabei und 14 aus Lünen, von der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule (derzeit im Praktikum und für den Pressetermin unabkömmlich) engagieren sich Gina Mbuta, Celina Frank, Alina Kalke, Berfin-Denise Ünal, Cansu Sönmescicek, Evindar Dinler und Julian Kemnitz.
„Fair feels good“ steht fett und leuchtend auf den T-Shirts der sechs am GSG. „Haben wir extra für alle Scouts drucken lassen“, sagt Jasmin Geisler. In zwei Kursen wurden die Jugendlichen auf ihre Aufgabe vorbereitet. Themen sind „Elektroschrott ist Gold wert“, „Schuften statt Schule“ und „Die Reise der Jeans“. Klar haben die Jugendlichen viel Neues erfahren, aber ahnungslos waren sie auch vorher nicht.
Bananen sind der Renner
Fairer Handel ist Thema im Fach Gesellschaftslehre bei Ulrich Scholz. Schließlich ist Lünen seit September 2011 Stadt des Fairen Handels. Die Schüler haben Läden aufgesucht und fair gehandelte Waren aufgelistet, verglichen, probiert, „und auch gekauft“. Bananen sind der Renner, die werden am ehesten aus fairer Produktion gekauft, fand die Klasse heraus. Waren mit Fair Trade Siegel schmecken gut und sind manchmal nur ein paar Cent teurer, die Eltern habe man darüber schon informiert, so die Jugendlichen.
„Lebensmittel findet man in Lünen inzwischen schon, anderes nicht. Da ist Entwicklungspotenzial“, sagen Scholz und Geisler. Ein Messebesuch könnte Lüner Geschäftsleute auf Ideen bringen, die Scouts mit ihrer Begeisterung wirken sowieso ansteckend. Man steht in fruchtbarer Konkurrenz zur Käthe-Kollwitz-Gesamtschule, die schon ein paar Schritte weiter ist und seit zwei Jahren einen eigenen Weltladen mit fair gehandelten Waren führt. „Das machen wir auch“, sagen die GSG-Scouts.