Hamburg. Rund eine Woche vor der Verleihung des Deutschen Radiopreises stehen nun sämtliche Nominierte fest. Insgesamt hatten 120 Radiosender 252 Produktionen und Protagonisten vorgeschlagen, in zehn Kategorien werden Preise vergeben.
Die Nominierten für den Deutschen Radiopreis stehen fest. Gut eine Woche vor der Verleihung am 6. September in Hamburg sei die noch ausstehende Nominierung der Grimme-Jury in der Kategorie Beste Reportage veröffentlicht worden, sagte der NDR-Programmdirektor Hörfunk, Joachim Knuth, am Mittwoch in der Hansestadt. Damit sei die Liste der besten Radiomacher und Hörfunkproduktionen komplett, die im Finale stünden.
"Spannung, Unruhe, Fieber hat die ganze Branche erfasst - und die Frage, wer von den Nominierten am Ende in den zehn Kategorien die Nase vorne hat, beschäftigt die ganze Radioszene", sagte Knuth und fügte hinzu: "Das wollten wir erreichen: Den Radiopreis als einen Wettbewerb um Qualität etablieren und den Ehrgeiz aller Radiomacher anstacheln, Herausragendes zu schaffen."
2010 von den öffentlich-rechtlichen und privaten Rundfunksendern ins Leben gerufen, will der Deutsche Radiopreis die Branche würdigen. Neben der besten Reportage werden Preise in den Kategorien Nachrichtenformat, Comedy, Morgensendung, Interview, Innovation, Moderator/in, Programmaktion und Sendung vergeben. Für die dritte Auflage 2012 haben 120 Radiosender 252 Produktionen und Protagonisten vorgeschlagen.
"Muamar al Gaddafi: Aufstieg und Fall eines Despoten"
Um die Auszeichnung für die Beste Reportage konkurrieren hr-iNFO (Katja Marx und Alexander Göbel) für "Sehnsucht nach Leben: Zwischen Marburg und Lomé - Die Geschichte einer Abschiebung", Deutschlandradio Kultur (Ellen Hearing de Vazquez und Fredy Gareis) für "Picasso im Krisengebiet - Wie ein Kunstwerk ins Westjordanland gelangt" sowie SWR2 (Martin Durm) für "Muamar al Gaddafi: Aufstieg und Fall eines Despoten".
Glückwunsch zum 90.
Die Laudatio in der Kategorie hält Altbundespräsident Richard von Weizsäcker. "Das Radio hat mich unersetzbar auf allen Stationen meines Weges begleitet", zitierte der federführende Norddeutsche Rundfunk (NDR) Weizsäcker. Auch heute, im Zeitalter neuer Medien, gelte: "Eine sachliche Radioreportage hat eine ganz eigene Qualität, sie erzeugt Bilder im Kopf und nimmt die Menschen mitten hinein in das Geschehen, sie informiert und nötigt zum Nachdenken."
Darum ist es laut Weizsäcker "so wichtig, dass es den Deutschen Radiopreis gibt". Er mache aufmerksam auf Sendungen, die diesem hohen Anspruch gerecht würden. Weitere Laudatoren sind etwa "Tagesthemen"-Moderatorin Caren Miosga sowie "Spiegel"-Chefredakteur Georg Mascolo. Für den musikalischen Teil der Gala, die bundesweit in Radio, Fernsehen und Internet übertragen wird, haben Udo Lindenberg, die Pet Shop Boys, Unheilig und Ed Sheeran zugesagt. Moderatorin ist Barbara Schöneberger. (dapd)