Bergkamen. .

Ein Auslandsjahr in Deutschland machen derzeit 14 japanische Schüler im Alter zwischen 15 und 18. Untergebracht sind sie in Gastfamilien in Dresden, Hamburg Bayern, Baden-Württemberg - und Bergkamen. Und hier, in Bergkamen, findet seit Ende Juli auch die Einführung in die deutschen Gepflogenheiten statt: Essen, Kultur, Politik und vor allem die Sprache. Denn um die zu lernen, haben sich die Jugendlichen auf den Weg um den halben Erdball gemacht.

Und hier in Deutschland machen sie so manche neue Erfahrung. Etwa mit dem Essen. Denn eine warme Mahlzeit zur Mittagszeit und Brot zum Abendessen gibt es in Japan nicht.

„Bei uns ist das anders. Mittags gibt es einen Snack und abends essen wir warm“, erzählten die drei Mädchen Sumire Ozawa, Hinata Gima und Moe Murakami.

Auch die Gebäude würden anders aussehen als in Japan. „Eure Gebäude sind so süß“, sagen die Drei - und ernten Verwunderung. Denn sie stehen vor dem Bergkamener Rathaus, als sie das sagen. Auf Nachfrage gibt es die Erläuterung. Gemeint sind die Fachwerkhäuser.

Außerdem sei Deutschland sehr grün und die Menschen hier seien sehr freundlich, schildern die Mädchen ihre ersten Eindrücke.

Freundlich empfangen wurden sie am Donnerstag auch im Rathaus, wo Bürgermeister Roland Schäfer den Gästen aus Fernost erklärte, wie eine deutsche Verwaltung funktioniert und Bergkamens Bergbaugeschichte erläuterte. Doch bei einem Satz von Schäfer horchten die jungen Gäste auf: Römer? Römer in Bergkamen? Die Dolmetscherin gab die Frage an den Bürgermeister weiter, der zu Hochform auflief und eine leidenschaftlich Geschichtsstunde zum römischen Reich im allgemeinen und zum Militärstützpunkt in Oberaden vor über 2000 Jahren abhielt.

Mit einem fröhlichen „sayonara“ (Auf Wiedersehen) verabschiedete das Stadtoberhaupt die asiatischen Gäste, die sofort ihr erstes erlerntes Wissen hervor holten und dem Bürgermeister mit „Tschüss-chen“ antworteten.

INFO

Der Auslandsaufenthalt wird organisiert von „Youth for Unterstanding“ Komitee (YFU).

Der Bergkamener Robin Reh, der selbst ein Auslandsjahr in Japan verbracht hat, ist ehrenamtlicher YFU-Mitarbeiter. Er vermittelte den Kontakt nach Bergkamen.

Die 14 japanischen Schüler werden begleitet durch die Lehrkräfte Valerie Littau und Anja Truon, die auch übersetzt.