Altena. .

Erlebnisreich, aber mit vielen kleinen Tücken und auf jeden Fall lohnenswert – so charakterisieren die Herscheider Mountainbiker Carsten Engel und Sven Dunker den Altenaer Rundwanderweg.

Die Piste müsste nach Feststellung der Besucher streckenweise einmal freigeschnitten werden und auch das Mitnehmen von genügend Proviant sei unbedingt erforderlich, denn „es gibt leider auf der Hälfte der Strecke keine Einkehrmöglichkeit“.

Mit seinen knappen 40 Kilometern und 1600 Höhenmetern gehöre der Altenaer Rundweg zwar nicht zu den größten, doch machten die Höhenmeter die Sache interessant. Zumal die siebenköpfige Gruppe von Herscheid aus über Rärin, Schwarze Ahe und Rosmart bis zum Ortsrand von Altena und später auch wieder zurück fahren mussten.

Die ersten strammeren Anstiege zehrten bei leichtem Regen an den Kräften. Stellenweise musste sich die Gruppe auf den schmaleren Wegen durch hüfthohe Brennnessel-Felder kämpfen – „einige wird es auch am Folgetag an den Beinen gezwickt haben.“ Ärgerlich: „Uns trennten keine drei Kilometer mehr vom Rundweg, als wir binnen zwei Kilometern von insgesamt drei Plattfüßen gebremst wurden. Dicke Dornen steckten in unseren Reifen. Während dieser Zwangspause(n) konnten wir aber sehen, wie der Himmel merklich aufklärte und die ersten Sonnenstrahlen dieses Sonntages hervorkamen.“

Weiter heißt es in dem Tour-Report: „So konnten wir den Rundweg bei Rosmart im Sonnenschein starten. Als erstes kleines Schmankerl erreichten wir die gut besuchte und randvolle Fuelbecker Talsperre, welche durch ihre idyllische Lage und dem naturbelassenen Rundweg viele Spaziergänger und Wanderer anlockte.

Wir kämpften uns bei immer weiter steigenden Temperaturen über die Rahmede hoch bis Großendrescheid, um von hier auf einen stellenweise nahezu unbefahren Pfad zu gelangen, welcher parallel zum Ortsteil Knerling in die Innenstadt von Altena führte.

Selbst zu Fuß eine echte Mutprobe

Selbst zu Fuß war dieser Weg eine echte Mutprobe. Wir trafen auf mehrere steile und sehr rutschige Abgänge und äußerst gefährliche Wege, von Moos überzogenen Treppenanlagen, aus dem Boden ragenden Eisenstangen und artistischen Wegführungen. Nachdem unsere Zirkus-Einlagen auf diesem katastrophalen Weg gemeistert waren, erreichten wir die Innenstadt und somit auch das Mittelalterfest von Altena. Das ganze Wochenende gab es hier Ritterkämpfe, altertümliche Kaufstände, Live-Musik, Tänze und allerlei anderes Interessantes für Jung und Alt zu sehen.

Da wir aber noch einiges an Wegstrecke vor uns hatten, durchquerten wir das Stadtgebiet zügig, um uns an dem folgenden Berg bei bereits starker Sonneneinstrahlung nicht ganz zu sehr zu hetzen. Denn der Wixberg umfasst eine ziemlich steile Auffahrt von über 200 Höhenmetern, welche erklommen werden wollen. Dabei begleitete uns immer wieder ein gigantischer Ausblick auf die Burg Altena und die von vielen hohen Bergen umkreiste Stadt Altena.

Doch dem nicht genug, folgt bereits eine weitere Auffahrt zum Flugplatz Hegenscheid. Hier starten bei gutem Wetter einige Segelflugzeuge, so auch an diesem Sonntag bei herrlichem Sonnenschein. Weiter dem Rundweg folgend befuhren wir den Kohlberg bei Neuenrade, als höchste Erhebung der Stadt auf 514 m Höhe. Dort erlebten ein sehr schönes, interessantes und abwechslungsreiches Landschaftsbild, was sich nach dem Sturm Kyrill gebildet hatte.

Wir hielten kurz an der Hönnequelle auf 437m Höhe an. Die Hönnequelle ist eine so genannte Hungerquelle, was heißen soll, dass sie nur in regenreichen Jahreszeiten Wasser hervorbringt. Wie sollte es auch anders sein: Die Quelle führte natürlich Wasser; bei den Regenfällen der letzten Wochen wohl auch kein Wunder.

Nun gab es eine fantastische Abfahrt hinab bis Dresel. Von hier an ging es mit unseren Kraftreserven merklich bergab. Über die Ortsteile Rosiepen und Horst ging nun halbwegs stramm aufwärts bis nach Lüdenscheid Brunscheid. Hier waren wir morgens auch schon vorbei gekommen, hieß also wir haben den Rundweg erfolgreich ohne Sturz hinter uns gelassen.

Keine gemütliche Sonntagstour

Unseren Rückweg setzten wir über die Versetalsperre und Niederholte fort, um dort noch ein „Zielweizen“ zu trinken und ein paar Stücke Kuchen zu essen. Wir freuen uns, dass wir so viele tapfere und starke Mitfahrer für diese Tour hatten. Denn insgesamt war die Tour mit 80 Kilometern und über 1900 Höhenmetern alles andere als eine gemütliche Sonntags-Tour.“