Werdohl. .
Mit Hannah Wirth gibt es seit gestern zum ersten Mal eine Schulsozialarbeiterin an den Werdohler Grundschulen.
Trotz Sommerferien begrüßte Sibille Böddecker, Rektorin der Gemeinschaftsgrundschule, die 28-Jährige pünktlich zum 1. August in Kleinhammer, wo die gebürtige Siegenerin ihr Büro haben wird.
Kümmern wird sich die studierte Diplom-Pädagogin aber um Schülerinnen und Schüler an allen Grundschulen. Die bis Ende 2013 befristete Stelle wird aus Mitteln des Bildungs- und Teilhabepakets der Bundesregierung finanziert. Anlass ist die schleppende Antragstellung für Zuschüsse aus dem Paket, die Kindern und Jugendlichen aus bedürftigen Familien für schulische und kulturelle Teilhabe zustehen, zum Beispiel für Schulmaterialien, Klassenfahrten, aber auch Beiträge für Musik- oder Sportvereine.
Eltern und damit den Kindern den Zugang zu der Förderung zu verschaffen, ist daher auch eine Schwerpunktaufgabe von Hannah Wirth. Schulsozialarbeit sei immer ihr berufliches Ziel gewesen. „Man kann bei Kindern eine Entwicklung mit fördern, um ihnen bestmöglich die Bildung und Teilhabe am kulturellen und sozialen Leben zu ermöglichen“, sagte sie gestern zur WR. Solche Teilhabe an Angeboten von Sportvereinen oder Musikschulen in jungen Jahren wirke sich auch auf die persönliche Entwicklung und beruflichen Werdegang aus.
In Absprache mit den drei Schulleiterinnen werde sie künftig an allen Grundschulen Sprechstunden anbieten und versuchen, auf Eltern zuzugehen. Oft hegten Bedürftige eine gewisse Scheu, Sozialleistungen in Anspruch zu nehmen. Oder Verständnisprobleme. Anträge müsse selbst sie manchmal zweimal lesen, um sie zu verstehen. Wenn Eltern das möchten, werde sie sie auch gern zu Hause, in vertrauter Atmosphäre, besuchen.
Hannah Wirth betont, dass es keinesfalls um Kontrolle oder Teilnahmepflicht, sondern um ein freiwilliges Angebot an die Eltern gehe. „Das Bildungspaket ist für die Kinder da – das ist es, was zählt!“