Unna. . Es wird immer absurder. Stahlen Metalldiebe bis vor einiger Zeit noch wertvolle Materialien wie Kupfer, gestern fünf Euro das Kilo, oder Bronzestatuen wie in Hemmerde oder Heeren-Werve, greifen sie heute bei Gullydeckeln und Zäunen zu. Eigentlich steht der aufwändige Diebstahl in keinem Verhältnis zu den wenigen Cent, die am Ende für die Diebe herausspringen.
Es wird immer absurder. Stahlen Metalldiebe bis vor einiger Zeit noch wertvolle Materialien wie Kupfer, gestern fünf Euro das Kilo, oder Bronzestatuen wie in Hemmerde oder Heeren-Werve, greifen sie heute bei Gullydeckeln und Zäunen zu. Eigentlich steht der aufwändige Diebstahl in keinem Verhältnis zu den wenigen Cent, die am Ende für die Diebe herausspringen.
Teils ist es richtig gefährlich. „Die machen ja auch nicht vor Überlandleitungen Halt“, sagt Unnas Polizeisprecher Ralf Hammerl. Solche Leitungen mit einer Axt durchzuhauen ist lebensgefährlich. Oder der Diebstahl der knapp 40 Gullydeckel in Kamen und Unna — glücklicherweise ist dort keiner hereingefallen.
Und egal ob wertvolle Bronzefigur oder „billige“ Gullydeckel, eins haben sie gemeinsam: Die Polizei scheint ziemlich ratlos, wer denn die Täter sind. „Wenn wir mal einen erwischen, können wir auch sagen, was das für Menschen sind“, sagt Hammerl. In der vergangenen Zeit ist den Beamten aber keiner ins Netz gegangen. „Es ist sehr schwierig, jemanden zu fassen. Das ist wie bei einem Fahrraddiebstahl“, sagt Hammerl. Es scheint, als ob die Diebe nur kurz in die Städte einfallen und dann einfach verschwunden sind.
Hoffnung auf großen Erfolg
Ralf Hammerl ist aber auch optimistisch, dass mit dem ersten Fang eines Metalldiebes gleich reihenweise Taten aufgeklärt werden können. Bei solchen Serien passiere es oft, dass die Polizisten nach umfangreichen Ermittlungen gleich 100, vielleicht 150 Diebstahlsfälle als erledigt abstempeln können.
Bis der Großteil der Kupferdiebe von den Straßen verschwunden ist, scheint es, als ob die ganze Region mit den Banden leben muss. Auch die Polizei weiß kein Rezept, um diese Diebstähle zu verhindern. Ralf Hammerl schlägt halb im Spaß eine Nachtwache vor. „Aber ehrlich: Wir können nicht an jede Statue einen Polizisten stellen“, beschreibt Hammerl den fast unmöglichen Aufwand. Oder wie soll man einen Zaun schützen, wie der, der am Friedhof Afferde gestohlen wurde: „Der wurde doch aufgestellt, um etwas abzusperren und zu schützen“, findet Hammerl die Situation eher absurd.
Kameras helfen ein bisschen
Auch im Kommissariat Vorbeugung, das Bürgern hilft, ihr Haus vor Einbrechern zu sichern, gibt es keine Präventionstipps, um den Diebstahl ohne 24-Stunden-Dauer-Bewachung zu verhindern. Kameras würden den Dieb zumindest auf Film bannen. Einen Tipp hat der Polizist dann aber doch. Und muss selbst dabei lachen: „Sie könnten weltpolitisch eingreifen und für eine Senkung des Preises für Metall sorgen.“