Neuenrade/Meggen. .
Der Neuenrader Willi Schmidt hat eine Ausstellung über Martin Schmidt in Meggen zusammengestellt. Im dortigen Bergbaumuseum Siciliaschacht erinnert eine Sonderausstellung mit 22 Schautafeln bis Oktober 2012 an den sehr erfolgreichen Bergmann.
Martin Schmidt war so etwas wie ein Naturtalent. In seinem Beruf war er auf der ganzen Welt erfolgreich, hat unter anderem in Rumänien, der Türkei oder auch in Ostafrika erfolgreich gearbeitet.
Obwohl er nie eine Bergschule besucht hatte, wurde er mit verantwortungsvollen Leitungsaufgaben bei seinen Stationen betraut, unter anderem als Untertage-Betriebsführer der Sachtleben-Grube in Meggen, dem Standort der Ausstellung.
Dank Willi Schmidt sind die Lebensdaten von Martin Schmidt erfasst, denn diese bekam er durch einen Enkel Martin Schmidts, der in Neuenrade gewohnt hat. Der 80-Jährige stellte mit diesen Informationen die 22 Schautafeln zusammen. Martin Schmidt wurde 1883 in Dernbach bei Herford/Sieg geboren und ging als 28-Jähriger in die damals deutsche Kolonie Deutsch-Ostafrika. Dort arbeitete der Bergmann von 1911 bis 1914 als Aufsichtsperson in der Glimmergrube Uluguru bei Daressalam für das deutsche Unternehmen Bergwerks- und Plantagen-AG, Berlin. Aus dieser Zeit sind zwei Glimmerplatten sowie Reise- und Jagdberichte ausgestellt.
Als Soldat an West- und Ostfront
Als der 1. Weltkrieg ausbrach, machte sich Schmidt mit einem Schiff auf den Heimweg und wurde von 1914 bis 1918 als Soldat an der West- und Ostfront eingesetzt. Als Auszeichnungen erhielt er das Eiserne Kreuz der 1. und 2. Klasse sowie den „türkischen Halbmond“. Im Auftrag der Militärmission übernahm er von 1918 bis 1919 die Leistung eines Projekts mit 40 deutschen Erzbergleuten und 800 Kriegsgefangenen für die deutsche Firma Kriegsmetall in Balia-Karaidin in Anatolien. Im Jahre 1920 kehrte er wieder in seine Heimat zurück, suchte für die für die Erzstudiengesellschaft Dortmund in Bergisch Gladbach mit Untersuchungsbohrungen nach Eisenerz.
Ab 1921 arbeitet Schmidt in Rumänien. Zunächst bis 1925 in Munteano, ehe er bis 1929 die Leitung der Kohlegrube Comänesti übernahm. Danach teufte er 1930 im Ural einen Gefrierschacht ab und bis 1935 war er als Betriebsführer der Schachtprojekte bei den Schachtvorhaben in Blyinghausen und Jägersfreude tätig. Über Stationen in Ostafrika, im Saargebiet und im Salzgitter-Gebiet kam Schmidt als Betriebsführer nach Meggen. Meggen war damals im Krieg ein wichtiger Betrieb, denn von hier wurde die chemische Industrie mit Schwefel versorgt. Martin Schmidt verstarb am 26. April 1954 und ist in Meggen begraben.