Hervest .

„Die multifunktionelle Nutzung der Räumlichkeiten ist der Weg in die Zukunft“, da sind sich Künstler Norbert Then und Veranstaltungsmanagerin Elke Schumacher sicher. Die 54-jährige gebürtige Duisburgerin verwirklicht dieses Konzept schon seit Jahren erfolgreich in Gelsenkirchen und bringt es nun nach Fürst Leopold.

Die sich mit Jürgen Tempelmann, Ralf Ehlert und Christian Plümpe in der Gründungsphase befindliche Gesellschaft „Ruhrstadtgalerien“ wird sich mit der Vermarktung der Immobilien auf den alten Zechenflächen in diesem Sinne beschäftigen.

Geld soll erwirtschaftet werden, das über eine parallele Stiftung in Denkmalpflege und ein Zentrum für Weiterbildung im Bereich Kunst und Kultur einfließen wird. Die besonderen Räumlichkeiten der alten Industrieanlagen sollen zudem als moderne Veranstaltungsstätten den Kontakt zur Öffentlichkeit herstellen.

„Jeder Künstler, der sich bei uns einmietet, muss sich in dieses Gesamtprojekt einbringen, daran glauben. Außerdem soll es so facettenreich wie möglich werden, beileibe nicht nur Maler“, informiert Then.

„Für die zwanzig Ateliers, die in der Lohnhalle entstehen, werden wir die kommenden Mieter auch unter diesem Gesichtspunkt ausgewählen“.

Der 50-jährige Künstler, gelernter Spenglermeister aus Unterfranken, ist seit fünf Jahren in Dorsten in die Entstehung dieses „Kreativquartiers“ involviert. In seinem „Kunstklärwerk“ in Stadtlohn verfolgt er schon seit dem Jahr 2000 dieselbe Strategie.

„Menschen muss man über Events und unbelasteten Kontakt zur Kunst bringen“, ist er sich sicher. Gerne erzählt Then von den letzten Arbeitern auf Fürst Leopold, die er hierdurch in Dorsten kennengelernt hat. „Die kamen oft zu einem Bierchen rüber und haben später erzählt, seitdem sie mein Atelier gesehen haben, gehen sie im Urlaub auch schon mal in ein Museum.“

Norbert Then und Elke Schumacher gehen jetzt mit der Location „Traumfängergalerie“ mit gutem Beispiel voran. Die Hochzeit von Volker und Anna Katthagen war der Beginn, es liegen schon weitere Buchungen vor.

„Es sollen aber nicht nur Brautpaare hier feiern“ lacht Schumacher. „Gerne organisieren wir auch Incentives oder Firmenjubiläen“. Die Erfahrung hat sie. Mit einer eigenen Catering-Firma lässt sich die Feier bis in die kulinarischen Details hinein planen. Ob Kalbsröllchen oder Roastbeef mit Zwiebelmarmelade, Elke Schumacher hat viele Gaumenfreuden in ihren Menüvorschlägen.

Der bunte Mix von Industriekultur, moderner Kunst und gastronomisch anspruchsvoller Bewirtung soll das Erfolgsrezept werden.

Und ein weiteres Anliegen hat der quirlige Norbert Then: der Kontakt zu vorhandenen Strukturen in Hervest-Dorsten soll verstärkt werden. „Wir möchten ein Teil dieses Stadtteils werden.“

Auf dem Wunschzettel für die Zukunft stehen somit neben „Schmieden für Zahnärzte“ auch bunte türkische Hochzeiten.