Berlin. Die Bundesländer reichen in diesen Tagen ihre Kandidaturen für einen Weltkulturerbe-Titel ein, noch bis zum 1. August können der Kultusministerkonferenz Vorschläge unterbreitet werden. Nordrhein-Westfalen setzt erneut auf die Industriekultur.
Ob Baudenkmäler, Städte-Ensembles oder ganze Landschaften: Noch bis zum 1. August können die Bundesländer ihre Vorschläge bei der Kultusministerkonferenz einreichen, mit denen sie um eine mögliche Aufnahme ins Unesco-Welterbe buhlen. So hat sich beispielsweise Thüringen mit dem jüdischen Erbe der Stadt Erfurt um einen Platz beworben. Die baden-württembergische Landesregierung will hingegen Baden-Baden für die Aufnahme auf die Unesco-Welterbeliste vorschlagen.
Die Kultusministerkonferenz entscheidet dann bis spätestens 2014 über die Reihenfolge der Einreichungen, mit denen sich Deutschland ab 2017 bei der Unesco bewirbt. 37 Denkmälern hat die in Kulturorganisation der UNO Deutschland bereits den Titel Welterbe verliehen.
„Kleinod“ des Landes
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) begründete die Wahl Baden-Badens damit, dass der „bedeutende Kurort“ ein „Kleinod“ des Landes sei. Baden-Baden habe eine lange Tradition und einen entsprechenden Gebäudebestand.
Rheinland-Pfalz wird sich unter anderem mit dem mittelalterlich jüdischen Erbe der SchUM-Städte Speyer, Worms und Mainz bewerben. Die drei Städte am Rhein galten im Mittelalter als „Jerusalem des Westens“ und waren berühmte Zentren der jüdischen Gelehrsamkeit. SchUM ist eine Abkürzung, die auf die hebräischen Anfangsbuchstaben der Städte Schpira, Warmaisa und Magenza zurückgeht. Außerdem schlägt das Land die Aufnahme der ehemaligen Eisengießerei Sayner Hütte ins Welterbe vor.
Hamburg geht mit Sternwarte und Jüdischem Friedhof ins Rennen
V on den zwei neuen Kandidaten für das Unesco-Weltkulturerbe, die Hamburg bei der Kultusministerkonferenz (KMK) ins Rennen schickt, sieht der Senat vor allem für die Sternwarte in Bergedorf gute Erfolgschancen. „Denn Denkmäler der Wissenschaft sind auf der Liste bislang unterrepräsentiert“, sagte Kulturstaatsrat Nikolas Hill. Für den ebenfalls vorgeschlagenen Jüdischen Friedhof Altona seien die Chancen hingegen „schwer abschätzbar, weil auch andere Bundesländer jüdische Friedhöfe vorschlagen wollen“, sagte Hill.
Zehn Jahre Weltkulturerbe
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Nordrhein-Westfalen setzt im Wettbewerb um einen weiteren Welterbe-Titel erneut auf die Industriekultur. Ins Rennen um die deutschen Vorschläge für die Welterbeliste der Unesco werde die „Industrielle Kulturlandschaft Ruhrgebiet“ gehen, teilte das Bauministerium in Düsseldorf mit. Auf der aktuellen Welterbeliste stehen aus Nordrhein-Westfalen bislang neben der Zeche Zollverein der Aachener und der Kölner Dom sowie die Schlösser Augustusburg und Falkenlust in Brühl. (dapd)
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