Halver. .

Sommerzeit ist Lesezeit – egal, ob an einem sonnig-warmen Strand des Südens oder gänzlich entspannt auf der heimatlichen Couch. Entsprechend gut ist jetzt der „Umsatz“ in der Stadtbücherei. Und damit möglichst viele Buchfreunde in den Genuss aktueller Knüller kommen, ist die Ausleihzeit für einige Bestseller auf zwei (und auch nicht verlängerbare) Wochen beschränkt. „Dann muss eben ein bisschen schneller gelesen werden“, schmunzeln die Bibliotheks-Mitarbeiterinnen Uta Schulte-Grobler und Caroline Unger.

Das dürfte aber kaum schwerfallen, wenn es sich um so spannende Thriller wie die von Jussi Adler-Olsen („Erbarmen“, „Schändung“, „Erlösung“) oder die Sizilien-Krimis um Commissario Montalbano von Andrea Camilleri handelt. Gern genommen auch Werke von Dora Heldt („Tante Inge haut ab“) oder Sten Nadolnys „Weitlings Sommerfrische“. Junge Erwachsene versinken gern in den „Tribute von Panem“ (Suzanne Collins) oder „House of Night“-Romanen von P. C. Cast und Tochter Kristin. „Freche Mädchen – Freche Ferien“ schätzen Mädchen ab 13 Jahren, wenn es ums Thema Liebe geht.

Sicher zu den „besten Zehn“, die sich im Urlaubsgepäck erwachsener Halveraner befinden, zählt „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“, schätzt Silke Berges vom Kö-Shop. Das Buch des Schweden Jonas Jonasson findet ebenso großes Interesse wie „Das Mädchen auf der Klippe“ von Lucinda Riley. Immer aktuell: Spannungsliteratur à la Karen Slaughter für die weibliche Leserschaft oder Michael Connelly und Ian Rankin für die Herren.

Wer in deutschen Landen seinen Urlaubsort zusätzlich in Geschichtenform entdecken möchte, der kann sich Alpenkrimis wie aktuell „Schafskopf“ von Andreas Föhr oder den Schmöker „Die Friesenhexe“ von Karla Weigand einpacken, die ihre Handlung auf der Insel Föhr Ende des 17. Jahrhunderts spielen lässt. Charme für Leser, die nicht stundenlang die Nase in ein Buch stecken möchten, haben Kurzgeschichten, wie sie etwa das „Strandkorb-Lesebuch“ bietet.

Wer glaubt, der Nachwuchs säße in den Ferien nur vor Computer oder Fernseher, der sitzt einem Vorurteil auf. „Bücher sind auch in dieser Altersgruppe gefragt“, weiß Silke Berges. Gerade Serien finden Liebhaber; seien es nun die Bände des „Magischen Baumhaus“, Jeff Kinneys „Gregs Tagebuch“, seien es „Sternenschweif“, „Mia“, „Carlotta“, „Das geheime Dinoversum“, „Drei ???“ oder „Drei !!!“.

Hotzenplotz nach wie vor beliebt

Alle, die manchmal noch vorlesen müssen, greifen nach wie vor zu Büchern von Otfried Preußler, der unsterbliche Figuren wie den „Räuber Hotzenplotz“ oder „Das kleine Gespenst“ schuf. Schön die Idee für die „Erst les’ ich ein Stück, dann Du“-Bände. Leseanfänger finden in größerer Schrift gedruckte Abschnitte, die Kundigen lesen die kleiner gedruckten Zeilen.

Und damit die Autofahrt in den Ferienort nicht zu lang wird, greifen Kö-Shop-Kunden gerne zum Hörbuch. Wer mit kleineren Kindern reist, kann auch als Erwachsener mit den Geschichten um „Shaun das Schaf“ oder mit „Welpenalarm“ von Frauke Scheunemann viel Spaß haben.

„Die einen suchen vom Gewicht her Leichtes, was aber spannend sein soll, die anderen greifen zu dicken Wälzern, weil sie in den schönsten Wochen des Jahres Zeit finden, sich durch Hunderte Seiten Stoff zu schmökern.“ Das sind die Erfahrungen von Annette Burscheid aus dem Team ehrenamtlicher Mitarbeiter in der Katholischen Gemeindebücherei. Zur „bewährten Unterhaltung“, die Bücherfreunde aus der Hermann-Köhler-Straße mitnehmen, zählt Historisches etwa von Iny Lorentz. Bilderbücher sind ebenfalls begehrt. Oft stapelweise leihen Eltern sie aus, zumal es keine Zeitbegrenzung für die Rückgabe gibt.