Schwerte. .

Zusatzschichten fahren seit Wochenbeginn die heimischen Bauern. „Endlich hat der Regen ein Ende genommen, zumindest vorerst“, sagt Bernd Schulte, Vorsitzender des landwirtschaftlichen Ortsverbandes. Es wurde nach seinen Worten auch höchste Zeit, denn die Wintergerste und der Raps müssen in diesen Tagen geerntet werden, ansonsten schmälert das die zu erwartenden Erträge und das durchaus erheblich.

Bitte um Verständnis

Überstunden heißt für die Landwirte, den größtmöglichen Zeitrahmen auszuschöpfen. Sie beginnen im Morgengrauen und abends ist bei einbrechender Dunkelheit noch lange nicht Schluss. Die Traktoren und Mähdrescher fahren mit Licht so lange es die Arbeitskraft der Bauern zulässt. Dass die Einsätze auch für Anwohner mit Unannehmlichkeiten verbunden sein können, „ist uns durchaus bewusst“, sagt Schulte. Aber das aktuelle Zeitfenster sei nun mal sehr gering, zumal die Wetterdienste für den kommenden Freitag schon wieder Regen angesagt haben. Schulte bittet daher die Bürger um Verständnis, wenn sie sich durch die Geräusche der landwirtschaftlichen Fahrzeuge gestört fühlen oder Straßen und Wege verdreckt sind. Alle Landwirte seien bemüht, die Belästigungen so gering wie möglich zu halten.

Nur von kurzer Dauer

Eile tut vor allem deshalb Not, weil insbesondere der Raps, der jetzt noch auf den Feldern steht, bei etwas stärkeren Regen enorm leidet. Dann platzen die reifen Schoten auf und das führt am Ende zu erheblichen Ernteeinbußen. Die Landwirte seien daher bemüht, den Raps in den nächsten Tagen von den Feldern zu holen. Das könne aber nur gelingen, wenn durchgearbeitet werde, erklärt der Vorsitzende.

Im Fall der Wintergerste sehe das ähnlich aus. Auch hier wollen die Betriebe so schnell wie möglich damit fertig sein. So schön es auch derzeit sei, die warmen Sommertage nutzen zu können, so skeptisch schauen die Landwirte auch auf das Wochenende und fürchten, dass die Trockenperiode nur von kurzer Dauer ist.

Das bedeutet aber auch, nicht nur Raps und Wintergerste im Blick zu haben, sondern auch an die Stroh- und Heuernte zu denken. Ferner steht auf vielen Flächen der zweite Grasschnitt an. Lässt es sich eben ermöglichen, sind die Landwirte draußen, um diese Aufgaben zu erledigen.

Immer mal wieder setzt aber auch die Natur Grenzen für das Zeitbudget: Sind die Ackerflächen in der Frühe oder am Abend aufgrund des Taus deutlich zu feucht, bleiben Traktoren und Mähdrescher auf dem Hof. Auf diese Bedingungen müsse man Rücksicht nehmen, sagt Schulte. Da habe der Landwirt dann keine andere Wahl.