Dorsten. .
„Wir haben ja schon ein Jahr lang geübt“, sieht Alfons Dorenkamp, Leiter des St. Ursula-Gymnasiums dem Beginn des neuen Schuljahres mit viel Gelassenheit entgegen. Wenn am 21. August die Ferien zu Ende gehen, startet der doppelte Abitur-Jahrgang in die heiße Phase. Auch Wolfgang Gorniak, sein Kollege vom Gymnasium Petrinum erklärt, den „mächtigen Mehraufwand“, das Abitur für die Schüler mit acht- und neunjähriger Gymnasialzeit zeitgleich zu planen, habe man ja bereits hinter sich gebracht.
Zehn bis zwölf Kurse laufen parallel
Während die Schüler von G8 jetzt in die Qualifikationsphase II (Q2) kommen, starten die anderen Abiturienten klassisch in „der 13“. Für beide Schülergruppen laufen die meisten Kurse weiter wie bisher, einige Zusatzkurse sind neu. Zehn bis zwölf Kurse werden zum Teil parallel laufen. Das sei eine „gewisse Herausforderung“, so Alfons Dorenkamp, aber eben auch schon erprobt.
Für die Schüler von G8 beginnen nun Projektkurse, die nach der Reform der gymnasialen Oberstufe vorgesehen sind. Sie sind nicht an die inhaltlichen Vorgaben der Lehrpläne gebunden und sollen dem „anwendungsorientierten und fächerübergreifenden“ Lernen dienen. Am Gymnasium St. Ursula werden zwei Projektkurse zustande kommen. Der eine ist „Film and history“ und läuft auf Englisch, der andere „Religion neu erleben“.
Anders als in der Einführungsphase der G8-Schüler werden G8-er und G9-er in der Qualifikationsphase I und II in gemeinsamen Kursen unterrichtet. Allerdings gelten für sie zwei verschiedene Prüfungsordnungen. In die Abitur-Verfügungen für den Doppeljahrgang will sich Dorenkamp während der Sommerferien „vertiefen“.
Klar sei jetzt schon, dass viel parallel geschrieben werden muss, wenn es im Mai mit den Abiturprüfungen los geht. Wie das räumlich zu organisieren ist, wenn 240 Schülerinnen und Schüler gleichzeitig ihre Abiturprüfungen ablegen, werde man dann sehen müssen. Es wird wohl auf abgesperrte Flure für die anderen Schüler hinaus laufen.
Für den Abi-Ball am Abend haben sich die Ursulinen im nächsten Jahr schon die Gruga-Halle gesichert, schließlich muss man dann mit rund 1000 Gästen rechnen. Ein Problem wird die offizielle Feier am Morgen, die normalerweise mit einem Gottesdienst in der St. Ursula-Kirche beginnt und mit Ansprachen und Zeugnisvergabe in der Realschul-Aula endet. Schon bisher sei die Ursulinen-Kirche immer „rappelvoll“ gewesen - ein doppelter Abiturjahrgang wird darin nebst Eltern und Verwandten wohl kaum Platz finden. Wenn das Wetter schön ist, könnte der Festakt im Freien stattfinden - aber bei Regen? Es bleibt ja noch ein Jahr Zeit fürs Überlegen.
Was ihre Feier-Planung im nächsten Jahr angeht, haben auch die Abiturienten des Petrinums bereits Nägel mit Köpfen gemacht. Sie haben nämlich einen Teil der Schalke-Arena in Gelsenkirchen für ihren Abi-Ball gemietet. Vermutlich eine weise Entscheidung, denn bei 167 Abiturienten in diesem Jahr waren auch 500 oder 600 Gäste mit Familien, Freunden und Lehrern zum Ball angemeldet, da wird man 2013 wohl locker auf um die 1000 Gäste kommen.
Ferien enden für die Lehrer viel eher
Doch davor müssen die Schüler erst einmal noch mächtig büffeln. Zwar ist die Planung für den doppelten Abitur-Jahrgang längst gelaufen, aber dennoch gibt es wegen der Vielzahl der Kurse in Q2 immer noch einen großen organisatorischen Aufwand, stöhnt Schulleiter Gorniak. Aber jetzt sind Sommerferien und da dürfen sich auch die Schulleiter erst einmal noch erholen, wenn auch ihre Ferien viel eher enden als die ihrer Schüler.