Rünthe. .

Die kühlen Temperaturen und die vielen Wolken ließen es am Wochenende zunächst nicht vermuten. „Aber der Andrang, den wir hier auf dem Weinfest erleben ist erstaunlich, und für uns Weinhändler absolut erfreulich“ erzählt Martin Hegemann von Hegemanns Hofladen.

Zum ersten Mal fand ein kleines Weinfest - der „Weingenuss am Wasser“ - in der Marina in Rünthe statt. Aufmerksamen Besuchern sind die Weinhändler natürlich auch schon während der Hafenfeste der vergangenen Jahre aufgefallen. „Doch in diesem Jahr haben wir den Schritt gewagt und ein eigenes Fest veranstaltet“ ergänzt Martin Hegemann.

Zusammen mit der Stadt Bergkamen und dem Marketing-Team rund um Karsten Quabeck haben sich drei Weinhändler verständigt, auf dem Hafenvorplatz zwischen Standesamt und asiatischem Restaurant zum ersten Mal ein Weinfest vor Hafenkulisse anzubieten.

Neben Hegemanns Hof mit ausschließlich deutschen Weinen aus der Pfalz, Mosel und dem Rheingau boten auch Simone Pilk aus Hamm und der Italiener Luigi Lella ihre Weine an.

Luigi Lella war schon bei den vergangenen Hafenfesten dabei und servierte an diesem Wochenende neben Weinen aus Apulien, italienisches Brot, Schinken und Salami.

Französischer ging es am Weinstand von Simone Pilk zu, die neben Elsässer Weinen auch verschiedene französische Flammkuchen anbot.

Den Besuchern mundeten in jedem Fall die verschiedenen Rot- und Weißweine.

Auch das Ehepaar Michael und Julanta Jour war extra aus Kamen zu diesem „Weingenuss am Wasser“ gekommen. „Wir sind erstaunt, wie voll es hier heute ist. Auf den Bänken findet man kaum noch einen Platz, um seinen Wein zu probieren“ erzählte Julanta Jour am Samstag. „Aber in jedem Fall ist dies mal etwas anderes als die jährlichen Stadtfeste. Darin liegt wohl auch ein Grund des großen Andrangs.“ Auf die Frage nach dem bevorzugten Wein weiß ihr Mann Michael Jour keine rechte Antwort. „Ich trinke heute einen Weißwein, meine Frau einen Rosé. Aber eigentlich sind wir eher Rotweintrinker. Da wir aber gerade aus unserem Italienurlaub zurückgekommen sind und dort fast nur Rotweine getrunken haben, ist diese Abwechslung ganz willkommen.“

Einer der Kritikpunkte an dem Weinfest war denn auch die überschaubare Auswahl an Weinen und Händlern.

Annette Büscher, die mir ihrem Mann und dem Fahrrad aus Lünen gekommen ist, ist zumindest dieser Meinung. „Ich war schon überrascht, dass es auf diesem Weinfest nur drei Weinstände gibt. Zudem war am italienischen Stand der Wein am frühen Abend schon fast ausverkauft.“

Einziger Kritikpunkt: die Größe

Das bestätigt auch Martin Hegemann an seinem Stand von Hegemanns Hof. „Wir haben mit diesem Andrang nicht gerechnet und daher unsere Weinvorräte etwas knapper bemessen. Einige Rotweinsorten sind auch bei uns schon ausverkauft. Das werden wir am Sonntag und auch fürs nächste Weinfest im kommenden Jahr berücksichtigen.“

Aber von der Idee dieses Weinfestes ist auch die Besucherin Annette Büscher sehr angetan. „Die Idee ist gerade für anspruchsvollere Gäste toll, ein oder zwei Händler mehr im nächsten Jahr und dazu eine noch größere Auswahl an Weinen, dann ich hätte nichts mehr zu beanstanden.“ Denn auch das Rahmenprogramm mit der S.O.S Mobilband als musikalische Untermalung und den Waldgeistern, eine verkleidete Fee, Kobold und Geist, die Weine ausschenkten und lyrische Weingedichte dazu vortrugen, kamen bei den Weingenießern gut an. „Das Weinfest im nächsten Jahr ist schon fest eingeplant. Nach diesem tollen Andrang können wir vielleicht einen neuen dauerhaften Programmpunkt im Kulturkalender Bergkamens etablieren“ ergänzt Martin Hegemann.