Lünen. . Lüner Rundweg führt auf 18 Kilometern vorbei an Industrie - und Naturschutzgebieten - Erfrischung bietet das Freibad Gahmen - „Verlaufen ist hier nahezu unmöglich“

„Dieser Weg zeigt für mich wie kein anderer die für unsere Stadt charakteristische Symbiose von Industrie und Natur.“ Horst Störmer vom Stadtverband für Heimatpflege gerät schon nach wenigen Worten ins Schwärmen, wenn er vom 18 Kilometer langen „Lüner Rundweg“ spricht. „Da ich den seit mehr als 30 Jahre bestehenden Weg immer wieder gegangen bin, konnte ich viele positive Entwicklungen beobachten.“ Er verweist in diesem Zusammenhang auf die Lippekaskade, die er als idealen Startpunkt aus der Lüner Innenstadt empfiehlt. „Da es sich um einen Rundweg handelt, kann man auch von jedem anderen Punkt starten. Verlaufen ist nahezu ausgeschlossen, da die Strecke durchgängig mit einem weißen ‚L‘ auf schwarzem Grund gekennzeichnet ist.“

Bereits nach wenigen 100 Metern auf dem Lippedeich in Richtung Alstedde sind zur Linken mehrere Naturdenkmälern zu entdecken: Schwarzpappel, Ulme und Bergahorn. „Kurz darauf haben wir einen freien Blick auf das Naturschutzgebiet Lippeaue, das der Fluss mäandernd durchfließt“, erklärt Störmer, „typisch sind die Wiesenflächen durchsetzt mit Hecken, Büschen und Kopfweiden.“

Wer mehr über die Fauna und Flora dieser einzigartigen Auenlandschaft wissen will, kann sich an den aufgestellten Tafeln informieren. Im Hintergrund sieht man auch die beiden Lüner Kraftwerke. Ein Zeichen für das Nebeneinander von Natur und Industrie, das Störmer so schätzt.

Ein Zeichen des Einklangs sind auch die am Turm des Steag-Kraftwerkes nistenden Turmfalken.

Im weiteren Wegverlauf ist der „Fischaufstieg Buddenburg“ sehenswert. Da das für die Kühlwasserentnahme des Kraftwerks gebaute Wehr für Fische unpassierbar ist, wurde eine 170 m lange „Fischtreppe“ eingerichtet, die den Wanderfischarten den Aufstieg ermöglicht und so eine ökologische Durchgängigkeit darstellt. Nach der ehemaligen Buddenburg kommt man vorbei an den Werksanlagen von „Remondis“ und den Wertstoffhof der „WBL“. Bei Überquerung der Gleise hinter der Schlossmühle ist besondere Vorsicht geboten, da nach den Schranken noch ein unbeschrankter Bahnübergang folgt. Danach gehen wir ein Stück durch das Industriegebiet an der Frydagstraße, passieren das „Trianel Kraftwerk“ und die Anlagen von „Innovatherm“ und erreichen den Datteln-Hamm-Kanal. „Spätestens jetzt wird man merken, dass der Lüner Rundweg ein wasserbegleitender Weg ist, denn zwölf Kilometer führen an Lippe und Kanal entlang“, erläutert Störmer.

Blick auf das „Ufo“

Dass eine Wanderung auf dem Kanaldamm nicht eintönig sein muss, stellt man fest, wenn man den Blick nach links und rechts schweifen lässt. In der Ferne kann man das „Colani-Ei“ von Brambauer ausmachen, später hat man einen Blick auf den Lüner Stadthafen auf der gegenüberliegenden Kanalseite, während rechts ein Feuchtbiotop zu bewundern ist.

Wer diese Tour an heißen Tagen macht, kann eine kühlende Erfrischung im Freibad Gahmen finden, kühle Getränke, einen kräftigenden Imbiss, Toiletten und Bänke für eine wohlverdiente Pause findet man dann am Preußenhafen.

„Wenn wir weitergehen, finden wir mit dem Seepark ein weiteres positives Beispiel für die Veränderungen in Lünen“, meint Störmer. Dann schließt sich allmählich der Kreis: Schloss Schwansbell, Uferkastell, an der Lippe entlang zu Sesekemündung und über den Lippedeich, vorbei am Theater, zurück in die Innenstadt. Störmer: „Auf dieser Strecke nehme ich gern meinen Hund mit, der sich über den langen Auslauf freut. Natürlich ist Rücksichtnahme auf Fußgänger und Radfahrer selbstverständlich.“