Kamen. .

Ferien gibt es nicht für die Kanalbauplaner und für ausführende Unternehmen. Nicht nur in der Barenbach-Siedlung in Südkamen wird weiter eifrig gebuddelt.

Dort war für Josef Jungmann und den Eigenbetrieb Stadtentwässerung nach Großprojekten wie im Bahnhofsumfeld und vor neuen großen Straßenbau-Herausforderungen auf Nordring und Derner Straße das Problem ein ganz anderes: Eine schmale, eng bebaute Siedlungsstraße ließ hier neben Gräben und Baggern wenig Platz für die Bewohner der Häuser.

Kaffee und Kuchen für Arbeiter

Doch die Arbeiten seien seit Jahresbeginn in guter Atmosphäre und enger Abstimmung voran gegangen, so Jungmann. Den Arbeitern sei sogar Kaffee und Kuchen von Anwohnern gereicht worden. Ob bei der positiven Aufnahme geholfen habe, dass die Anwohner sich nicht an den Kosten beteiligen müssen, kommentiert er nicht. Das schmale Straßenprofil habe keinen Raum gelassen für Neugestaltungen und Verbesserungen, an denen Anwohner zu beteiligen wären.

Das Thema Dichtheitsprüfung allerdings stand auch hier im Raum. Man habe auch darüber Einvernehmen erzielt, so Jungmann. In allen Fällen seien solche Prüfungen vorgenommen worden. Die Anwohner hätten signalisiert, festgestellte Mängel in eigener Zuständigkeit beheben zu wollen. Der Eigenbetrieb suche hier nach der Aufhebung gesetzlicher Vorgaben zur Dichtheitsprüfung den Konsens mit Gundstückseigentümern. Die grundsätzliche Verpflichtung, private Abwasserleitungen in sachgerechtem Zustand zu halten, bestehe schließlich fort. Zunächst aber werden in der Siedlung noch die Hausanschlüsse durch das beauftragte Unternehmen erneuert. Der eigentliche Kanal mit 300 mm Durchmesser liegt bereits in der Straße. Außerdem stehen noch Arbeiten der GSW aus und die Verlegung einer neuen Wassertransportleitung durch die Gelsenwasser AG, bevor eine neue Straßendecke aufgebracht werden kann.

Regenwetter bremste Fortgang

In den letzten Wochen habe zwar das Wetter die Arbeiten gebremst, weil ein Arbeiten nicht zumutbar oder der Grund zu durchnässt war. Ende August aber soll das Projekt abgeschlossen werden.

In der Siedlung wurde in altes Trennsystem aufgegeben und ein Mischsystem realisiert. Getrennte Ableitung von Regenwasser hätte nicht mehr funktioniert. Der Barenbach, der der Straße den Namen gab, existiert in diesem Siedlungsbereich schon seit langem nicht mehr.

Jenseits der Siedlung fließt der Bach noch und liefert ein weiteres Projekt für die Stadtentwässerung. Hier soll die Fließrichtung in Teilen umgekehrt werden. Dadurch muss die Entwässerung erheblicher Freiflächen nicht mehr über Kanäle und die Körnebach-Kläranlage erfolgen. Das reduziert unnötigen Mengenzufluss dort und entlastet so die Entwässerungskosten erheblich.