Brambauer. . Auch wenn sie bei den Opfern eher unterrepräsentiert sind, so ist die Angst vor Kriminalität bei älteren Menschen besonders groß, sagt Detlef Burkhardt von der Polizei.

Sicher ist so viel: Die Angst vor Kriminalität ist bei Älteren besonders groß. „Dabei ist ihr Anteil an der Zahl der Opfer eher gering“, meint Kriminalhauptkommissar Detlef Burkhardt – und verblüffte damit am Dienstag die Besucher des Seniorenfrühstücks der AG 60plus Brambauer.

Im Bereich des Polizeipräsidiums Dortmund, zu dem Lünen gehört, sei zwar „insgesamt ein Anstieg der Kriminalität zu verzeichnen“, so Burkhardt.

„Aber Brambauer bildet dabei keinen Schwerpunkt und betroffen sind davon wesentlich mehr junge Menschen als ältere – obwohl der Anteil der Senioren an der Bevölkerung höher ist.“

Handalarm statt Höflichkeit

Abseits der Statistiken gebe es aber „eine Furcht bei Senioren, „die man ernst nehmen muss, ein altersbedingtes Gefühl der Unsicherheit“.

Der Polizist, zuständig für Kriminalprävention und Opferschutz, sprach mit den Besuchern im Bürgerhaus deshalb über Delikte wie Taschendiebstähle und den so genannten Enkeltrick – und wie man sich davor schützen kann: mit Selbstsicherheit, weniger Höflichkeit und nötigenfalls einem Handalarmgerät. Eine Dame aus dem Publikum nickte wissend. „Ich habe eins“, erzählte sie. „Aber es liegt bei mir in der Schublade.“

Computerkriminalität betrifft immer mehr ältere Menschen

Zu den Straftaten, von denen Senioren besonders betroffen sind, zählt laut Burkhardt neuerdings auch die Computerkriminalität. „Immer mehr ältere Menschen nutzen das Internet, deshalb sollten sie sich auch mit den Gefahren beschäftigen, die darin lauern.“ Einbrüche haben nach Auskunft des Polizisten im Moment trotz Ferienzeit „nicht ihre Hauptsaison im Jahr – die ist im November, wenn es länger dunkel ist“.

Die von der Bahn angekündigte Sanierung des Lüner Hauptbahnhofs begrüßte der Kommissar. „Barrierefreiheit würde das Sicherheitsgefühl an der Stelle enorm verstärken. Die Beschaffenheit der Aufgänge und das äußere Erscheinungsbild, vor allem am Eingang vom Busbahnhof aus, sind für viele Menschen eine Zumutung.“

Hans Demmerle, Vorsitzender der AG 60plus Brambauer, freute sich über ein trotz Sommerferien volles Bürgerhaus: Zum Seniorenfrühstück begrüßte er rund 60 Gäste, außerhalb der Urlaubszeit seien es bis zu 80 Besucher. „Das Thema beschäftigt viele unserer Mitglieder“, erzählte Demmerle, der mit einem Fragebogen weitere Themenwünsche ermittelte. Das Frühstück konnte keine Wünsche offenlassen:

125Brötchen hatte das AG 60plus-Team nach Auskunft von Vorstandsmitglied Martha Ahlers geschmiert. „Wir legen hier am frühen Morgen los“, berichtete sie. „Mit bis zu 18 Leuten bereiten wir das Bürgerhaus immer auf unsere Veranstaltung vor,“