Bönen. .
„Ich bin wertvoll, ich bin gut!“ - Ralf Maurer gibt den Jugendlichen im „Go In“ diese Formel vor, während sie Energiepunkte nach uralter chinesischer Tradition abklopfen. Techniken gegen Frust und Lernstress sollen nach Ende des Ferienkurses den Bönenern im Alter von 13 bis 23 helfen, ihren Alltag leichter zu bewältigen.
Prüfungsstress, Probleme damit, Lernstoff auch auf Dauer zu speichern - solche Sorgen plagen nicht nur die Jugendlichen im Stuhlkreis des „Go In“. Sie aber haben sich meist selbst, in einigen Fällen auch angeschoben von den Eltern, an den Versuch gewagt, daran etwas zu ändern. Der Coach Ralf Maurer will ihnen Mut machen, Selbstsicherheit geben, sich von solchen Situationen nicht erdrücken zu lassen. Sie sollen die Überzeugung finden, mit solchen Situationen fertig werden zu können.
Schnelle Wunder verspricht Ralf Maurer nicht. Seine Botschaft: Es hat lange gedauert, bis sich Ängste und Probleme fest gesetzt haben - es kann auch Zeit brauchen, sie aus der Welt zu schaffen. Wichtig ist ihm, dass die Jugendlichen spüren, dass sie auf dem weg zu einer Lösung sind.
Entspannung und Konzentration
Seit 20 Jahren arbeite er auf solche Weise, erzählt der Coach. Er hat eine zertifizierte Ausbildung absolviert und lässt sich nun als Selbstständiger buchen. Oft sind es Schulen, die seine Hilfe nutzen. Die Techniken dazu seien bei Hochleistungssportlern verbreitet, bei Schauspielern oder in anderen Stressberufen. Mal geht es darum zu entspannen, wenn Probleme einen blockieren, manchmal auch um Konzentration. Neue Wege eigene Energien auszuschöpfen zeigt Ralf Maurer, aber auch gängige Techniken, um sich Informationen gezielter zu merken.
Die Jugendlichen machen engagiert mit, auch ungewöhnliche Übungen produzieren weder Gekicher noch Abwehr. „An den ersten beiden Tagen ging es darum, Vertrauen aufzubauen“, erzählt der Coach. Er versuche, ein breites Portfolio an Techniken zu präsentieren, damit für jeden Teilnehme r etwas dabei ist, was ihn anspricht, was ihm weiter helfen kann.
Drei Wochen lang, jeweils zwei mal pro Woche kommt er dafür ins „Go In“. Jetzt ist Halbzeit. Wenn es am Ende nachhaltige Effekte gebe, Hilfen dauerhaft ankommen, dann sieht er sein Ziel erreicht. Fortschritte könnten unterschiedlich stark ausfallen, je nach Ausgangslage und Problemhintergrund. Doch das sei nur individuell zu messen.
Verdrängen hilft nicht weiter
Zusammen mit der Leitung des Jugendfreizeitzentrums überlegt Ralf Maurer, ein festes Coaching-Angebot mit regelmäßigen Einheiten in Bönen zu installieren.
Die Teilnehmer selbst zahlen für den Ferienkurs nur eine geringe Gebühr. Der Verein Bönener für Bönener unterstützt das Projekt finanziell, nur ein kleiner Restbetrag bleibt übrig.
Allen Jugendlichen, die nicht an einem Coaching teilnehmen können, rät Ralf Maurer als ersten Schritt, sich in jedem Fall ihren Problemen zu stellen, sie nicht zu verdrängen. Die Frage, wie Ängste und Druck entstanden sind, die könne helfen, auch auf den Lösungsweg zu geraten.